Unser halbes Leben

Von John Mighton

Übersetzt von Ute Scharfenberg

4 D
4 H
2 Kleindarst.

Ein neues Theaterstück des Kanadischen Autors, der die (Liebes)Beziehungen der Menschen in den unterschiedlichen Generationen inhaltlich und thematisch unter die Lupe nimmt.

Als Clara und Patrick einander begegnen, ist das der Beginn einer späten Liebe. Clara und Patrick sind über Achtzig, und ihr Zuhause ist ein Pflegeheim. Das große Gefühl läßt die zwei Alten ihre Gegenwart und auch ihre Vergangenheit ganz neu erleben. Auch Claras Sohn Donald und Patricks Tochter Anna, die beide ihre jeweiligen Elternteile im Pflegeheim besuchen, entwickeln Sympathie füreinander. So eine echte Liebesbeziehung entsteht aber nicht. Mit Mitte Vierzig haben sie ihre hochfliegenden Lebenspläne gegen bescheidenere Entwürfe eingetauscht. Als die beiden Alten Clara und Patrick heiraten wollen, verhindert Sohn Donald mit seinem vormundschaftlichen Veto die Verbindung und löst damit eine Kette von Ereignissen aus, die alle Beteiligten voneinander zu entfernen drohen.

Feinfühlig und psychologisch genau erzählt das Stück vom Leben seiner Protagonisten: vom Altwerden und vom Altsein. Es mischt sich in den aktuell gewordenen Generationendiskurs ein und stellt zugleich die Frage nach dem Sinn des einzelnen Lebens. Was vergisst der Mensch aus seinem Leben, was möchte er, was muss er vergessen?