Alexandra Helmig hat mit ihrem Stück ODER ARGENTINIEN (2 D, 3 H) den Förderpreis der Landesbühnen 2008 gewonnen. Die Verleihung des Preises an die Autorin findet am 20. Oktober 2008 in Fellbach bei Stuttgart statt. Mit dem Preis verbunden ist die Uraufführung am Theater Hof in der nächsten Spielzeit.
Anne und Johannes, Margret und Gregor – zwei befreundete Paare, Anfang vierzig, gebildet, erfolgreich – und kinderlos. Glücklich kinderlos. Doch eines Abends, die vier haben sich wieder einmal zu einem geselligen Essen verabredet, lüften Margret und Gregor ihr Geheimnis: Sie erwarten Zwillinge. Anne ist geschockt. Kann es wahr sein, dass Margret, die bis vor kurzem Mütter und deren Kinder gleichermaßen verachtete, sich im Ernst auf die beiden Bälger freut? Wie kann Margret ihre Freiheit derartig leichtsinnig aufs Spiel setzen, ohne an die Folgen zu denken? Margret wiederum will nun auch ihre Freundin von den Freuden des Mutterdaseins überzeugen. Und so gerät Anne unmerklich unter Rechtfertigungsdruck: "Mir geht es gut. Ich habe einen wunderbaren Mann. Eine tolle Galerie. Und keine Kinder. Mit Absicht. Ich wünsche Dir aber natürlich trotzdem viel Freude mit den Kindern."
Alexandra Helmig hat sich in ODER ARGENTINIEN einem Thema gewidmet, das in unserer Gesellschaft in den letzten Jahren immer weiter polarisierend diskutiert wurde. Zwei Fronten stehen sich gegenüber: "Ohne Kinder ist die Zukunft schon Vergangenheit" oder "Der Preis des Mutterglücks ist die Freiheit"? Zwei Weltanschauungen, zwei individuelle Lebensentwürfe prallen aufeinander. Die Argumente beider "Parteien" hat Helmig aufgegriffen, ihre Protagonisten mit einer gehörigen Packung Sarkasmus ausgestatte und ihnen schlagfertige Dialoge in den Mund gelegt. Herausgekommen ist ein wunderbar leichtfüßiges und humorvolles Theaterstück!