Werner hat früher für die DDR in der Antarktis geforscht. So hat er auch Nadja kennegelernt, die für den Westen in der Forschung war. Ihre Ehe wird jedoch in die Brüche gehen. Nadja will nicht die einzige sein, die für das gemeinsame Kind zurücksteckt, Werner kann nach einem Unfall schließlich nicht mehr ins Eis zurückkehren. An die alten Zeiten zurückdenkend, ist er allein. Verstand und Körper spielen auch nicht mehr mit.
Seine Tochter Ina pflegt ihn, doch sie stößt damit bald an ihre Grenzen. Die Beziehung zu Ihrem Vater war nie einfach und auch jetzt ergibt sich einfach nicht die rechte Gelegenheit, sich mit ihm auszusprechen. Sie nimmt an einem Online-Projekt teil: „Daytrack“ sammelt und kommentiert alles, was Ina tut und konsumiert – um es zu optimieren. Jens, den Sie durch das Projekt kennenlernt, ist durch den Dokumentationswahn von „Daytrack“ zu einer rein sinnlichen Lebenserfahrung bereits nicht mehr fähig.
Das neue Stück von Christina Kettering stellt zwei Generationen und deren unterschiedlichen Umgang mit Lebenserfahrung und Erinnerung gegenüber, die Frage lautet dabei: Was ist zu tun, wenn die Erinnerung irgendwann verschwindet - sollte man lieber alles sofort und für immer speichern?