Gleich zwei Stücke von Carsten Brandau wurden im Mai 2014 im Pathos Theater München präsentiert: In einer Mischung aus performativer Geländeerkundung und Lesung hat sich Regisseurin Barbara Balsei mit Hilfe Brandaus "Palastica" des Themas Wohnraum angenommen. Albert Hase, seine Frau Colette und der Neffe Tom stehen vor der Zerstörung ihrer Lebensgrundlage: Das alte Haus, in dem sie wohnen, soll abgerissen werden. Doch statt direkt auf die Barrikaden zu gehen, schrammt Albert lieber an der Realität vorbei und zieht sich seine Traumwelt zurück. Auch die Kleinschmitts nebenan weigern sich, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Die Immobilienhaie haben mit allerlei aberwitzigem Widerstand der Bewohner zu rechnen, denn die trotzen dem gnadenlosen Kapitalismus-Wahn und wollen sich nicht wegsanieren lassen und. Diese Figuren verkörpern die Hoffnung auf Menschen, deren Lebensentwürfe sich jeglichem marktwirtschaftlichen Pragmatismus entziehen und entgegenstellen.
Auch „Fabelhafte Familie Baader“, eine irrsinnige Satire auf bürgerliche Wohlstandsträume, mit Baader und Ensslin als kapitalistischer, spießiger Kleinfamilie, wurde im Mai im Rahmen der Reihe PATHOS LECTURES unter der Regie von Sebastian Linz aufgeführt. "Es herrscht der reine Irrsinn. (...) Eine RAF-Dekonstruktion, irgendwo zwischen David Cronenberg und Fassbinders 'Dritter Generation'." (Ankündigungstext Pathos München)