Am 04.12.2025 wurde PLAY AUERBACH! von Avishai Milstein an den Münchner Kammerspielen in der Regie von Sandra Strunz und mit Live-Musik von Rainer Süßmilch und Philipp Haagen uraufgeführt.
Das Auftragswerk mit dem Untertitel „Eine Erinnerungsrevue“ erzählt von einer Theatergruppe, die in der Gegenwart oder nahen Zukunft eine Revue zur Erinnerung an Philipp Auerbach probt. Der jüdische Unternehmer, der Auschwitz überlebt hatte, verhalf vielen Jüdinnen und Juden zur Ausreise nach Israel, setzte sich aber auch dafür ein, jüdisches Leben in Deutschland wieder zu etablieren und die politischen Weichen für Reparationen zu stellen. Am Ende war Auerbach den Interessen unterschiedlicher Gruppen im Weg – mit tragischem Ausgang: Seine Behörde wurde geschlossen, er selbst wegen Korruption und Veruntreuung verurteilt, er beging Suizid.
Die Theatergruppe versucht sich an der Erinnerung mit eingängigen Songs, prominenter Besetzung und vielen guten Absichten. Aber kann man als deutsche Theatergruppe „alles richtig machen“, wenn man die Geschichte einer historischen jüdischen Figur aus der NS-Zeit erzählen möchte?
Text und Inszenierung sorgen für Begeisterung: So schreibt etwa Christine Dössel über das Format der Revue: "lustig, halbgar, schräg und bitter – das ist nicht nur eine Überraschung. Es ist die helle Freude". (SZ vom 05.12.2025). Michael Streicher findet im Münchner Merkur (6.12.2025): "Dass dieser Text einerseits derart kurzweilig ist und andererseits so sehr in die Tiefe geht, macht die Stärke des Abends aus."