Die goldene Börse der Sehnsüchte

Von Carsten Brandau

Pandemisches Theater
Ad libitum

Als sich die Ausbreitung des Corona-Virus im Frühjahr 2020 zu einer Pandemie auswuchs, war das zunächst einmal ein Schock. Angst machte sich weltweit breit – eine Dystopie schien sich vor unseren Augen zu verwirklichen. Doch ebenso schnell war das Stichwort von der „Krise als Chance“ in der Welt: Entschleunigung unseres überhitzten Lebens, Solidarität statt Ellenbogen, Einschränkung der Umweltzerstörung – mancherorts wurde sogar über das Kippen des neoliberalen Weltwirtschaftssystems gemutmaßt.
Entsprechendes war auch in Bezug auf das Theater zu beobachten: Auch hier schien sich eine Dystopie zu verwirklichen, als es aufgrund des hohen Ansteckungsrisikos zu einem generellen Lockdown und damit zur Schließung aller Theater kam – und Theater somit faktisch keine Rolle mehr im gesellschaftlichen Leben spielte bzw. spielen konnte. Gleichzeitig wurde dieser Theater-Lockdown aber auch als „Chance“ verstanden, einerseits betriebsintern die Produktionsbedingungen und andererseits die Rolle von Theater in der Gesellschaft grundsätzlich zu hinterfragen. Die Frage nach der vermeintlichen Systemrelevanz von Theater rückte ins Zentrum der Diskussion.

DIE GOLDENEN BÖRSE DER SEHNSÜCHTE ist das Experiment, ein partizipatorisches und egalitäres Theater-Konzept in die literarische Form eines Theatertextes zu überführen. Dabei nimmt Carsten Brandau Bezug auf verschiedene Konzepte der Theater- und Kunst-Theorie, wie z.B. auf das „unsichtbare Theater“, die Performance-Kunst oder den Situationismus.

© S. Hofschlaeger / pixelio.de
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