Digitale Meinungsführer: Die beiden 17jährigen Influencer Till, ein ernsthafter junger Mann und Meyer, eine quirlige junge Frau, sitzen in einem Zimmer mit Homestudio-Equipment und produzieren neuen Content für ihren Kanal – sie berichten einmal mehr über die #silenceforfuture-Bewegung. Sie informieren ihre Follower, dass immer mehr Kinder und Jugendliche sich weigern zu sprechen und stumm werden.
Während Meyer die Unbedarfte gibt, nimmt Till die Rolle des Erklärers ein und liefert Hintergrundinformationen: Z.B. die, dass sich die Anhänger der Bewegung mit ihrem Schweigen gegen den Zustand der Welt mit all den Kriegen, dem Terror, der Klimakrise und der oberflächlichen Gesellschaft bzw. der ständigen Überflutung mit schlimmen Nachrichten, andauernden Kommentaren und leeren Inhalten auflehnen. Als Konsequenz kappen die Mutisten sämtliche Social Media uns ziehen sich von ihren Familien zurück.
Als sie von Johanna, einer Jugendlichen aus ihrer Stadt, berichten, die sich der Bewegung ebenfalls angeschlossen hat und ihre Familie sich große Sorgen macht, geraten Till und Meyer immer mehr aneinander. Während Meyer die Bewegung wie eine Freak-Show sieht, mit der sie indirekt etwas bewegen kann und die sie berühmt macht, verteidigt Till die Schweiger und hinterfragt immer mehr seine eigenen Handlungen – bis beide enthüllen, dass sie selbst #silenceforfuture erfunden haben, um wirksam zu sein. Und um Likes zu generieren.
Ursula Kohlert entlarvt mit ihrem Stück das Zynische, Abgründige hinter dem Phänomen der Influencer. Ein aktuelles Stück, das hinter die Kulissen von Influencern blickt und anregt, kritischer auf generierten Content und das eigene Verhalten zu schauen.