Jannis Ritsos

Jannis Ritsos, den Louis Aragon als "den größten lebenden Dichter" bezeichnete, wurde am 1. Mai 1909 auf der Insel Monemvasia als viertes Kind eines Gutsbesitzers und einer musisch veranlagten Mutter geboren. 1921 starben seine Mutter und sein Bruder. Ritsos besuchte von 1921 - 1925 das Gymnasium in Gythion. Nach dem Ruin der Familie und schwerer Krankheit (Tbc - wiederholte Sanatoriumsaufenthalte bis 1939) übersiedelte er nach Athen. Er schlug sich als Sekretär in einem Anwaltsbüro, Korrektor, freier Lektor im Govostis-Verlag (bis 1954), Schauspieler, Tänzer und Regisseur beim Athener Arbeiterverein durchs Leben. 1927 folgten erste Veröffentlichungen. Ritsos schloss sich 1931 der kommunistischen Bewegung an und kämpfte 1940/41 in der griechischen Resistance. 1948-1952 deportierten ihn die reaktionären griechischen Militärregimes auf die Verbannungsinseln Limnos, Makronisos, Agios Efstratios. 1964 kandidiert er für die linke Einheitsfrontbewegung (EDA). Nach dem Militärputsch 1967 wurde er erneut verbannt, bis man ihm später Hausarrest bis 1970 auf der Insel Samos verordnete. Seit 1974 lebte Ritsos auf Samos und in Athen. Er ist 1990 verstorben.
Sein Werk umfasst über 100 Bücher, die meisten davon beinhalten Lyrik, aber auch Prosa, Essayistik, Dramatik und eine Reihe von Nachdichtungen und Übersetzungen. Ritsos´ Gedichte sind in mehr als vierzig Sprachen übersetzt.