Rosemarie und John haben sich vor Jahren getrennt und seitdem nicht mehr gesehen. Als die beiden zufällig beim Weihnachtseinkauf aufeinandertreffen, ist die Überraschung groß. Vor dreißig Jahren waren sie unsterblich ineinander verliebt. Schnell merken sie: Das Feuer von damals, es glüht noch immer. Aber wieder traut sich keiner von beiden, über seinen Schatten zu springen und sie gehen getrennte Wege. Am gleichen Tag steht ein junger Mann, Erling, vor Rosmaries Haustür und behauptet ihr Sohn zu sein. Rosemarie, die nie ein Kind hatte und seit Jahren allein lebt, will ihn abwimmeln. Doch Erling weiß alles über sie und John. Danach erscheint John, der wissen will, warum sie ihm nie vom gemeinsamen Sohn erzählt hat. Ein Weihnachtswunder? Oder drehen alle an den Festtagen durch … Rosmarie und John beginnen Pläne zu schmieden. Kann ihr Leben neu beginnen? Ein Stück über ungelebte Träume und unerwartete Wunder, über Lebenslügen und verpasste Chancen. Mit Witz und Ironie wird die Kraft der Liebe ins Zentrum gerückt. Ein charmantes und nachdenkliches Weihnachtsstück für Erwachsene.
Johanna folgt der Wochenendeinladung ihrer verwitweten Mutter Henriette. Als Henriette ihr stolz ihren neuen, 25 Jahre jüngeren Freund vorstellt, fühlt sich Johanna von ihrer Mutter überrumpelt. Mit dieser Neuigkeit hat sie nicht gerechnet. Henriette ist demonstrativ glücklich mit Philipp, Johanna bleibt misstrauisch. Sie sieht in Philipp nicht den neuen sympathischen Freund ihrer Mutter, sondern vielmehr einen Heiratsschwindler. Philipp versucht, die Wogen zwischen Mutter und Tochter zu glätten. Doch das Zusammentreffen der drei gestaltet sich zunehmend turbulent. Marcus Grube hat das Drehbuch von Frédéric Hambalek in ein lustvoll unterhaltsames Kammerspiel übertragen. Humorvolles und tiefgründiges Theater, als Spaß für Spielende auf und Zuschauende vor der Bühne.
Das Märchen vom Rotkäppchen ist hinlänglich bekannt. Und dennoch lassen sich diesem Stoff immer wieder neue Aspekte abgewinnen. Zumal, wenn Rotkäppchen nicht nur Hilfe durch den Jäger zu Teil wird, sondern vor allem durch die Tiere und Bäume des Waldes, die auf sie achtgeben. Da ist der ängstliche, aber pfeilschnelle Hase, der stachelig-runde Igelmann und das fürsorgliche Eichhörnchen. Doch auch der böse Wolf lauert auf dem Weg und bringt sie geschickt von diesem ab, um sich selbst zur Großmutter aufzumachen. Doch mithilfe des tierischen Trios nimmt alles noch ein gutes Ende. Manuel Schöbel ist mit seiner Fassung dieses Klassikers ein echtes Umweltmärchen gelungen mit liebenswerten Figuren, Witz und viel Musik.
Geregelt und geordnet ist der Arbeitsalltag in der DDR. Eine Brigadefeier kann diese Ordnung schon einmal durcheinanderwirbeln. Ja, es entsteht mitunter ein explosives Gemisch, wenn lang unterdrückte Konflikte oder verborgene Lieb- und Leidenschaften plötzlich von einem gefährlichen Mix aus Alkohol und guter Musik ans Licht gebracht werden. So nimmt der Abend seinen überraschenden Lauf. Es wird beobachtet und am Fenster gestanden. Da hat jemand den Farbfilm vergessen oder erinnert sich an die Zeit, als er wie ein Vogel war. Da singen sie alle laut und voller Gefühl ihre Lieblingslieder mit, bevor sie sich wohin auch immer auf den Weg machen.
Heiraten? Muss das denn sein? Prinz Ramiro würde viel lieber weiter mit seinem Freund Dandini an der allerbesten Faltung seines Papierfliegers tüfteln und macht sich nur ungern auf die Suche nach der Frau fürs Leben. Dabei trifft er nicht nur auf viele unterschiedliche Heiratskandidatinnen, sondern findet auch zu sich selbst und seiner großen Liebe. Mit der Musik von Rossinis komischer Oper „La Cenerentola“ wird das Märchen vom Aschenputtel aus der Sicht des Prinzen witzig und abwechslungsreich erzählt, und die Kinder bekommen ganz selbstverständlich vermittelt, dass ein moderner Prinz nicht nur eine Prinzessin, sondern auch seinen Traumprinzen heiraten kann.
Kleider machen Leute, heißt es. Wer aber macht die Kleider? Und unter welchen Bedingungen? Wer legt sie an, wer legt sie ab, wer trägt sie auf, wer schmeißt sie weg – und was hat der tote weiße Mann mit alledem zu tun? Wo der doch eher selten Kleider trägt, weil er traditionell die Hosen anhat. Und im Übrigen ja auch noch lange nicht tot ist. Was aber ist er dann? Und was sagt seine Frau dazu? In DIE KLEIDUNG DES TOTEN WEISSEN MANNES geht es um schnelle Mode und deren langsamen Abbau, um lokale Ausbeutung und globale Umweltverschmutzung – und darum, wie das, was wir uns hierzulande überwerfen, andernorts zum Flächenbrand führt.
Jedes Ereignis, das eine Wahrscheinlichkeit größer als Null hat, tritt in einem unendlichen Universum früher oder später ein. Und deshalb ist es zwar außergewöhnlich, dass der zehnjährige Alex einen Meteoriten an den Kopf bekommt und seine hellseherisch begabte Mutter dieses Ereignis auch noch in ihren Karten vorhergesehen hat, aber eben nicht unmöglich. Und es ist auch nicht unmöglich, dass Alex sieben Jahre später an der britischen Grenze mit 4,8 Kilogramm Marihuana im Kofferraum und einer Urne auf dem Beifahrersitz aufgegriffen wird – auch wenn es sich diesmal um keinen kosmischen Zufall handelt, sondern um das Ergebnis seiner eigenen Entscheidung. Denn Alex hat seinem besten Freund, dem Vietnam-Veteran Mr. Peterson, beim Sterben geholfen – und zwar auf genau die Art, wie dieser es sich gewünscht hat. DAS UNIVERSUM VS. ALEX WOODS erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen zwei Außenseitern – aber auch eine Geschichte von Schicksal und Zufall, von Wissenschaft, Unendlichkeit nach innen und außen, vom freien Willen, von Abschied und vom Planeten Tralfamadore, dessen Bewohner nicht linear in der Zeit leben und die Angewohnheit haben, Menschen in Zoos einzusperren. Marisa Wendt hat den Roman des britischen Autors Gavin Extence in eine freie und poetische Bühnenfassung gebracht, die sich am Erzählprinzip und den Motiven des Originals bedient, aber doch eine ganz eigene Geschichte erzählt.
Maria ist eine Sexualassistentin für Menschen mit Behinderung. Ihre Freundin weiß das noch nicht und wird nicht begeistert sein. Aber für John ist Maria der einzige Weg körperliche Nähe zu erfahren. Die kleine Sara Battenfeld bekommt es auf der Bühne mit ihrer eigenen Stimme und ihrem Vater zu tun. Und immer wieder mischt sich diese Autorin in das Stück ein. Es beginnt theatralisches Spiel, das an den Rändern des Begehrens angesiedelt ist und uns mit verschiedenen und funktionalen Vorurteilen konfrontiert, die unsere ach so großartige, neoliberale und patriarchale und vor allem ableistische Gesellschaft hervorbringt. Die spanische Autorin Esther F. Carrodeguas wurde für DIE SUPERNORMALOS dreimal für den Theaterpreis María Casares als beste Autorin nominiert und gewann den Abrente-Preis und den Barriga Verde-Preis für Puppentheater. 2023 war es in der Endrunde für den MAX-Theaterpreis, mit dem jedes Jahr die besten Theaterprojekte in Spanien ausgezeichnet werden. Das Stück entstand im Rahmen einer Residenz am Centro Dramático Nacional.
Endlich raus, endlich Abenteuer, endlich neue Welten entdecken! Der Enthusiasmus des Protagonisten Ismael in Herman Melvilles MOBY DICK ist unermesslich. Und bald schon wird er mit den Faszinosa unserer Welt, mit ihren sozialen Unwirren, vor allem aber auch mit ihren Gefahren und ihrer Zerbrechlichkeit konfrontiert. Der Kampf zwischen Mensch und Natur ist seit der Erscheinung von Melvilles Roman im Jahr 1851 unzählige Male in ganz unterschiedlichen Medien adaptiert worden: In Hörspielen, Comics, Filmen und selbstredend auch in Theaterstücken. Malte C. Lachmann hat eine Version des amerikanischen Klassikers geschaffen, die sich mit dem menschlichen Handlungstrieb genauso beschäftigt wie mit unserem Verhältnis zur Natur.
Mehr als 30 Jahre lang waren Hobelbank und Bandsäge eingemottet, als Florian Eder, der Neffe von Meister Eder, die alte Schreinerwerkstatt betritt. Gleich am ersten Tag wiederholt sich die Geschichte: Pumuckl wird sichtbar. Der Stoff ist frei zur Bühnenbearbeitung. Die einzelnen Drehbücher und die aller weiteren Folgen der ersten Staffel sind auf Anfrage beim Drei Masken Verlag erhältlich. Folge 1 KOBOLDGESETZ Florian Eder und seine Schwester Bärbel haben die alte Schreinerwerkstatt ihres Onkels geerbt. Als Eder für einen Moment allein in der Werkstatt ist, geschehen seltsame Dinge. Pumuckl bleibt am Leimtopf kleben und wird für Eder sichtbar. Folge 2 PUMUCKL WIRD VERSCHENKT Als Pumuckl in ein Paket klettert, das Eder für einen Nachbarn angenommen hat, wird er versehentlich eingesperrt – und verschenkt. Der Kobold ist verschwunden! Verzweifelt macht sich Eder bei den Nachbarn auf die Suche nach ihm. Folge 3 DER ALTE EDER Pumuckl weiß, dass der alte Meister Eder tot ist. Doch so richtig verstehen kann er es nicht. Von Florian lernt er, was Trauer und Tod bedeuten. Ein letztes Mal nehmen sie gemeinsam Abschied – auf Pumuckl-Art. Folge 4 DER VERFLIXTE KAUGUMMI Die kleine Charly bittet Eder, auf ihre Puppe aufzupassen. Als der eifersüchtige Pumuckl allein mit ihr ist, passiert ein Unglück: Die Puppe hat Kaugummi im Haar! Beim Versuch, das zu verheimlichen, macht Pumuckl alles nur noch schlimmer.