Titel A-Z

Damen
Herren
Darsteller:innen

... alle meine Zärtlichkeiten

1 D
1 H

#constantcraving

Die junge Mia fühlt sich, als würde sie mit angezogener Handbremse durchs Leben gehen. Auf einer Party probiert sie einen Joint – und plötzlich, endlich passiert etwas mit ihr. Ein Teil ihrer Persönlichkeit tritt in Erscheinung, der ihr wahres Ich sein könnte. Ihr Alter Ego ist alles, was sie nicht ist: aufregend, skrupellos, mutig. Es drängt Mia allerdings auch zu einem Kontrollverlust. Es ergibt sich eine fatale Dynamik zwischen „Ich“ und „Du“. Der Begriff „Craving“ kann bedeuten, dass man einfach Lust auf etwas Süßes hat. Zugleich beschreibt er das Verlangen nach einem Suchtmittel. Daniel Ratthei erzählt mit Empathie und Humor vom schmalen Grat zwischen Verlockung und Sucht. Das Stück ist als Auftragswerk für das Badische Staatstheater Karlsruhe in Kooperation mit einer Suchtberatungsstelle entstanden.

2 D
- Auch als Monologstück möglich

#silenceforfuture

Digitale Meinungsführer: Die beiden 17jährigen Influencer Till, ein ernsthafter junger Mann und Meyer, eine quirlige junge Frau, sitzen in einem Zimmer mit Homestudio-Equipment und produzieren neuen Content für ihren Kanal – sie berichten einmal mehr über die #silenceforfuture-Bewegung. Sie informieren ihre Follower, dass immer mehr Kinder und Jugendliche sich weigern zu sprechen und stumm werden. Während Meyer die Unbedarfte gibt, nimmt Till die Rolle des Erklärers ein und liefert Hintergrundinformationen: Z.B. die, dass sich die Anhänger der Bewegung mit ihrem Schweigen gegen den Zustand der Welt mit all den Kriegen, dem Terror, der Klimakrise und der oberflächlichen Gesellschaft bzw. der ständigen Überflutung mit schlimmen Nachrichten, andauernden Kommentaren und leeren Inhalten auflehnen. Als Konsequenz kappen die Mutisten sämtliche Social Media uns ziehen sich von ihren Familien zurück. Als sie von Johanna, einer Jugendlichen aus ihrer Stadt, berichten, die sich der Bewegung ebenfalls angeschlossen hat und ihre Familie sich große Sorgen macht, geraten Till und Meyer immer mehr aneinander. Während Meyer die Bewegung wie eine Freak-Show sieht, mit der sie indirekt etwas bewegen kann und die sie berühmt macht, verteidigt Till die Schweiger und hinterfragt immer mehr seine eigenen Handlungen – bis beide enthüllen, dass sie selbst #silenceforfuture erfunden haben, um wirksam zu sein. Und um Likes zu generieren. Ursula Kohlert entlarvt mit ihrem Stück das Zynische, Abgründige hinter dem Phänomen der Influencer. Ein aktuelles Stück, das hinter die Kulissen von Influencern blickt und anregt, kritischer auf generierten Content und das eigene Verhalten zu schauen.

1 D
1 H

1000 Stiefel

Max Kruse, Vater von "Urmel aus dem Eis" und Autor zahlreicher weiterer Kinder- und Jugendbücher hat mit "1000 Stiefel" ein wunderbar klassisches Märchen geschrieben. Es erzählt die Geschichte der schönen Ninatschka, Tochter des armen Schusters Sohlewitsch, und des Sohns des reichen Großgrundbesitzers Rubelew, Boris. Beide würden so gerne heiraten - doch Rubelew wünscht sich für seinen Sohn eine standesgemäße Frau. Wichtiger jedoch als Reichtum - das muss auch Rubelew zugeben - ist jedoch Klugheit im Leben. Denn wer klug ist, der hat die Chance, reich zu werden - wer jedoch reich und dumm ist, der ist stetst gefährdet, seinen Reichtum zu verlieren. Insofern gibt es ja noch Hoffnung für die schlaue Ninatschka...

3 D
4 H

1001 Nacht in Tegernbrunn

Weltenbummler Max, frisch gefeuerter Ober des Tegernbrunner Postwirts, hat sich in die Wirtstochter Christl verliebt – genau wie Richard Knoll, Sohn des reichen Klinikbesitzers, der zahlungskräftige arabische Medizintouristen ins klamme Tegernbrunn locken will. Doch als der erste vermeintliche Scheich eintrifft, sind der Gemeinderat und der „Scheichbeauftragte“ Richard schnell überfordert. Gut, dass Max mit weltmännischer Gewandtheit die Situation rettet – weniger gut, dass Richard ein Blick hinter die Fassade des Scheichs gelingt …

3 D
6 H
- kl. Rollen

1945

3 D
4 H

3 Schwestern

3 Schwësteren

Dieses Stück, das auf dem gleichnamigen Klassiker Anton Tschechows fußt, ist das Porträt dreier junger Frauen aus der westeuropäischen Mittelschicht. Sie haben alles, wissen aber nichts mit sich anzufangen. Und allmählich wird klar, dass es so nicht weitergehen kann. Denn auch ihr Lebensstil bleibt von den gegenwärtigen sozialen Krisen nicht unerschüttert. Das Stück entstand für das Kasemattentheater in Luxemburg und wurde in der Regie von Daliah Kentges und Sarah Rock uraufgeführt.

3 D

5 Kilo Zucker

5 Kgs of Sugar

Der mittelmäßig erfolgreiche Regisseur Gur versucht gerade als Lehrer anzuheuern, als der Geist seines verstorbenen Großvaters mit einem Mal beginnt, sich der Körper von Fremden in Gurs Nähe zu bemächtigen. Er beauftragt Gur, die wahre Geschichte über die fünf Kilo Zucker, die er gemeinsam mit einem Bekannten während des Krieges zu schmuggeln versuchte, ans Licht zu bringen. Der überforderte Enkel bemüht sich redlich, gerät dabei aber von einem ins nächste Schlamassel. Eine außergewöhnliche Komödie des israelischen Autors über die dritte Generation nach dem Zweiten Weltkrieg und ihren Umgang mit der Geschichte ihrer Großeltern.

2 D
3 H
- (Mehrfachbes.)

6.0 Eis. Kunst. Traum

Eine Ikone des Eiskunstlaufes betritt den Ort ihres Erfolgs. In der Rückschau bröckelt jedoch das lang antrainierte Selbstbild, bisher sicher geglaubte Überzeugungen geraten ins Wanken. Die Fragilität und Schönheit des Sports stehen dabei im Kontrast zur knallharten Disziplin und den Machtverhältnissen, die den Alltag der Athletin prägten. Im Dialog mit dem eigenen Schatten beginnt eine Reise in das Innere einer Leistungssportlerin, geprägt von Druck, Pflichtgefühl und dem eisernen Willen, immer wieder aufzustehen sowie der eigenen Identitätssuche in den Umbrüchen der 80er und 90er Jahren. Was kostet es auf lange Sicht, jedes Mal aufs Neue Grenzen zu überschreiten? Was bleibt nach einem Leben für den Sport schließlich übrig, außer ein paar verstaubten Medaillen im Schrank? Ein schonungsloser Text über die Mühlen des Profisports.

2 D

9,6

9.6

9,6 Milliarden US-Dollar. Das ist der Verlust, den die Ever Given jeden Tag verursachte, als das Schiff den Suezkanal blockierte. 9,6 Milliarden Dollar beträgt auch die Strafe, die der Ölkonzern Chevron nach jahrelanger Verschmutzung des Amazonas in Ecuador zahlen musste. 9,6 Milliarden. Mit so vielen Menschen werden wir im Jahr 2050 auf diesem Planeten sein. In einer Zeit, in der Ölkonzerne mehr für Anwälte ausgeben, um Bürger zum Schweigen zu bringen, als für ihre Umweltstrafen. In einer Zeit, in der Landwirte, die ihr Land gegen multinationale Konzerne verteidigen, selbst verklagt werden. In einer Zeit, in der Bürger, die handeln, verurteilt werden, während sich Täter von ihrer Schuld freikaufen. Zu diesem Zeitpunkt spricht eine Frau zu uns. Sie ergreift das Wort.

1 D

A Weihnachtsgschicht

Der geizige Geschäftsmann Gschaftl ist ein echter Grantler und scheint von allen guten Geistern verlassen: Alles dreht sich um das geliebte Geld. Für Familie, Liebe und das Weihnachtsfest gibt es in seinem Leben keinen Platz. Bis ihm eines Nachts drei Geister erscheinen und ihn auf eine Reise in seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft entführen. Gschaftl belebt die Erinnerung an seine einsame Kindheit im Internat wieder, sieht das ärmliche, aber glückliche Weihnachtsfest seines unterbezahlten Buchhalters und dessen Familie und schließlich wirft er einen Blick auf seine eigene Beerdigung in der Zukunft. Er sieht sein Fehlverhalten ein und ist am Ende beseelt vom Geist des Weihnachtsfestes. Die bekannte Geschichte vom Geist der Weihnacht wird mit Humor kunstvoll auf Bayerisch erzählt. Umrahmt wird diese Wirtshauslesung von altbayerischen Weihnachtsliedern, gschertn Gstanzln und hintersinninger Wirtshausmusik. Ein Programm wie Weihnachten selbst: Bsinnlich, bseelt und bsuffa.

1 D
1 H
- Ad libitum

Ab hier kenn ich mich aus

Was sitzt denn da auf der Lichtung und weint so bitterlich? Ein Menschenkind – wie sonderbar! Der Baumgeist wundert sich, wovor das Mädchen sich so fürchtet. Das Geraschel im Unterholz stammt doch nur von Mäusen und das Pochen vom Specht. Er zeigt dem Kind, das sich verlaufen hat, den Weg zum Waldrand und macht es nebenbei mit allem vertraut, was da so wächst und lebt. Im Gegenzug zeigt ihm das Mädchen etwas von der Stadt, in der es wohnt. Doch was ist das? Dieses ganze Getöse und Geschaukel? Nun bekommt der Baumgeist es mit der Angst zu tun. Zum Glück kann das Mädchen ihm zeigen, dass Autos keine Ungeheuer sind und Busfahren sogar richtig Spaß machen kann. AB HIER KENN ICH MICH AUS von Andrea Schomburg (Illustration Amrei Fiedler) ist im Tulipan Verlag erschienen.

- Ad libitum

Abend in Sorrent

Vecer v Sorrente

- 2 D, 5 H

Abfall

Diesem Kammerspiel mit Leichenfund im Müllcontainer liegt eine wahre Begebenheit zugrunde. Es ist ein Kriminalstück der besonderen Art über das Konfliktthema Sterbehilfe. Wer ist hier Täter, wer Opfer? Es sei alles nur ein Spiel, wird dem Pfleger vorgemacht – und der Behinderte hat es doch nur erfunden. Aber wie konnte das geschehen, dass ein an sich Schwächerer einen vermeintlich Stärkeren so zu manipulieren vermochte? Heiko Buhr geht dieser und der Schuldfrage in den sieben Szenen von ABFALL nach und zeigt in dieser Geschichte einer intellektuellen und von einer hintergründigen Erotik geprägten Verführung, wie sich nach und nach die Schlinge um den Hals beider Figuren zuzieht. Dieses Duell auf höchstem Niveau ist absolut fesselnd und lässt niemanden so schnell wieder los. ABFALL ist auch als Hörspiel erschienen und kann via separater Nachricht direkt beim Verlag bestellt werden.

2 H

Abgehoben. Abgeflogen. Abgebogen.

Plötzlich sitzt da ein Kranich im Kindergarten. Krana ist auf dem Heimweg von Spanien in den Norden mal kurz abgebogen, um ein bisschen Zeit für sich zu haben. Immer nur hinter dem Schwarm herfliegen – das ist doch langweilig. Und nun erzählt sie den Kindern aufgeregt von ihren Erlebnissen auf der langen Reise. Doch das viele Fliegen und Erzählen macht auch hungrig. Gibt es im Kindergarten etwas für Kraniche zu fressen, oder muss Krana früher oder später doch wieder zu ihrem Schwarm aufschließen? Dieser witzige Monolog bringt seinem jungen Publikum die Welt der Zugvögel näher, erzählt aber auch eine Menge über uns Menschen: Was heißt „ich“, was heißt „wir“? Wie wichtig ist Zusammenhalt?

1 D

About a girl

Charleen ist 15 und anders als die anderen Teenager in ihrer Klasse, denn sie interessiert sich sehr für den Tod: fotografiert Tierkadaver, macht ein Praktikum beim Bestatter und hört ausschließlich Musik verstorbener Rock-Stars. Und dieses ganze Erwachsenwerden überfordert sie sowieso. Eines Tages beschließt sie, sich umzubringen. Als sie schon mit Fön in der Badewanne steht, klingelt ihr Handy. Sie geht ran - und fällt aus der Wanne. Anstatt im Grab landet Charleen also im Krankenhaus und im Fokus ihrer Familie, ihrer Freundin und ihres Psychotherapeuten. In dessen Wartezimmer trifft sie den überraschend netten Linus, den sie eigentlich für einen blöden Streber hält, der sich aber für sie zu interessieren scheint. Ein bisschen viel Aufmerksamkeit für Charleen, die doch eigentlich nur ihre Ruhe haben wollte.

- Ad libitum

Abraham

Berlin, Wien, Paris, Casablanca, Havanna, New York – die Lebensstationen des Komponisten Paul Abraham lesen sich so exotisch wie die Schauplätze einer seiner Erfolgs-Operetten, mit denen er zu Beginn der 30er Jahre für Furore sorgte. Doch das Leben des genialen Tonsetzers verlief nur bis zum Januar 1933 operettenhaft – mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten verwandelte es sich in eine Tragödie. Nicht nur darf er sein Theater nicht mehr betreten, er muss schließlich gar das Land verlassen und flüchtet in die USA. Eben noch bejubelt, verlässt ihn im Exil der Verstand und er lebt in psychatrischer Obhut. Seine zahlreichen unveröffentlichten Werke, die er daheim seinem Freund Josef anvertraut hatte - verscherbelt an reiche Deutsche, die sich ihren Namen über den Kompositionen erkaufen. Abraham stirbt in Armut. Das Stück erinnert an einen großartigen Star der Operettenwelt, der von den Nazis verjagt und ins Vergessen gedrängt wurde. Mit vielen Melodien des Komponisten lässt Dirk Heicke Paul Abraham wieder aufleben.

1 D
1 H
- Pianist

AbschuSS

Juni 1940, unmittelbar nach dem Frankreichfeldzug. Eine Dorfwirtschaft mit angeschlossenem Hof in Bayern. Der Wirtssohn ist wegen Wilderei verhaftet und zur Höchststrafe von drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Eltern und seine Braut sind verzweifelt. Denn nun ist der junge Mann ein Vorbestrafter, ein Krimineller. Dies bedeutet nach dem Reichserbhofgesetz von 1933, dass er nicht mehr erbwürdig ist. Doch es trifft ein Gast in der Wirtschaft ein, der sich auf dem Lande von seinen Geschäften in Berlin erholen will. Als er mitbekommt, wie es im Hause steht, schlägt er den Eltern eine sonderbare Lösung vor: In Berlin wurde gerade eine Sondereinheit der Waffen-SS eigens für Wilderer gegründet. Dort könne sich der Sohn bewähren und quasi wieder ehrbar werden.

4 D
6 H
- Stimmen

abu dhabi

Der 11. September 2001 in New York - Menschen fliehen vor dem Grauen, vor der Katastrophe und können sich ihr dennoch nicht entziehen Leah zum Beispiel rennt panisch mit ihrer Katze auf die Strasse, weg vor dem "stockwerkstürzenden Glasfassadentod" hin zur anderen Seite der Stadt, wo der Schrecken noch weit weg zu sein scheint. In einem Cafe trifft sie auf andere Gestrandete, die jedoch mehr ihrem persönlichen, privaten Terror entflohen sind: auf eine Alte, deren Katze entlaufen ist; auf einen Herrn "Schwarzenberger" aus Österreich, der seine Familie in einem Flugzeug nach Wien wähnt und auf seiner Mailbox Hilfeschreie, seine Katze hört auf den Namen "abu dhabi" ("keine ahnung warum"), auf Susan, die Leah ihren Vogelkäfig überlässt und auf ein Brautpaar, das sich kurz vor der Hochzeit trennt... Leah möchte wieder zurück in ihre Wohnung und wird von der Polizei gewaltsam aufgehalten: Sperrgebiet! Sie kommt aufs Revier und wird verhört: "was wollten sie im arabischen teil jerusalems"? Der Terrorismus in New York verknüpft sich mit dem Terror in den arabischen Staaten. Hat sich Leah mit einem Araber, einem Terroristen eingelassen? (sie wird als "araberfotze" beschimpft.) Und die Braut hat einen Vater, der von ihrem Ex-Bräutigam verhört wird: das erträgt sie nicht und erschießt sich.. Krolkiewicz hat ein Panoptikum geschriben: Figurdn, die vom Terror infiziert sind, dem plotischen und den persönlichen. Der Terror in uns berindet sich mit dem Terrotr draussen auf den Strassen. Leah, die Hauptfigur ist dem Tod durch die Terroristen entgangen, nicht jedoch den Folgen des Anschlags: Verdächtigungen, Vorverurteilungen, Stigmatisierungen des Fremden... Nominiert für den Augsburger "stuecke.wettbewerb 07", Werkstattinszenierung Juni 2007

5 D
5 H
- kl.Rollen

Acht kurze Kompositionen über das Leben der Ukrainer:innen für das westliche Publikum

8 Songs

Landkarte mit Texten über die ukrainische Realität nach dem 24. Februar 2022. Liedtexte, die noch auf ihre Musik warten, beschreiben die Alltäglichkeit des Krieges und zerlegen diese Alltäglichkeit in einzelne Komponenten – in Kompositionen über: Mut und seine Schattierungen - in der Entscheidung, vor dem Krieg zu fliehen oder sich dagegen zu wehren; Reflexionen über das 20. Jahrhundert; 5 Uhr morgens als Lieblingszeit der Russen, um Raketen auf ukrainische Ziele zu schießen; Tägliche Appellroutine in Messenger-Apps; Festhalten der Realität in den Fotogalerien der Smartphones, da die Realität möglicherweise bald nicht mehr existiert; Kriegsgeschichten auf TikTok; Zeitempfinden während eines Raketenangriffs; Träume vom Leben danach (nach dem Krieg).

- Ad libitum