Detlef Schulze

geboren 1961 in Kühlungsborn, ist freier Autor und Dramatiker. Er schreibt Theaterstücke, Hörspiele, Prosatexte und Gedichte. 1997 Veröffentlichung der Erzählung DIE IDEE VON DER ARBEIT in »Sinn und Form«. 1998 Teilnahme am Berliner Theatertreffen mit BESATZUNG ROM. Im gleichen Jahr Einladung zu den Autorentheatertagen des Schauspielhauses Hannover mit DER AUFBRUCH PHINEUS. 2000 Einladung des Orphtheaters Berlin mit JAECKEL. 2020 erschien sein Roman ASCHE beim Moloko Verlag.

Beim Moloko Verlag sind die Theaterstücke von Detlef Schulze erschienen. Die Herausgabe einer fünfbändigen Werkausgabe ist in Arbeit (Jan. 2025). Sie wird alle literarischen Arbeiten von Detlef Schulze enthalten (Theaterstücke, Gedichte, Prosa sowie den Roman »Asche«). Jeder Band ist mit Nachworten, Kommentaren, Essays oder Analysen ergänzt.

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»Schade, dass die Stücke so selten aufgeführt wurden. Das ist der erste Gedanke, der sich beim Lesen dieses Bandes einstellt. Denn Detlef Schulzes Theatertexte enthalten Spreng- und Denkstoff, auch heute noch, teils drei Jahrzehnte nach der ersten Niederschrift. Besser gesagt, gerade heute könnte es Sinn machen, auf Bühnen freizusetzen, was in den Zeilen und zwischen ihnen steckt. Denn in seinen frühen Stücken zerlegt Schulze nicht nur wie auf einem Seziertisch die aufbrechende, oder je nach Lesart, untergehende DDR – er selbst schlägt im Erstling »Der Aufbruch Phineus« »Zerfall und oder Kontinuität« vor – er legt auch offen, was in Schleiz und Greiz, in Riesa und Wismar, in Moskau und Berlin-Lichtenberg noch alles so pocht, welche Widersprüche unaufgelöst sind und welche Zerrissenheiten weiter an Herzen und Hirnen greifen«.

Von Untergängen, Transformationen und dem Engel der Geschichte
Nachwort von Tom Mustroph zu Band 1 des dramatischen Werks von Detlef Schulze

»Theater ist Sprechen. Menschen reden miteinander, setzen sich in Beziehungen zueinander. Andere Menschen schauen ihnen dabei zu. Zu dieser Urform des Theaters, zum Sprechtheater, zum Sprechen der Menschen miteinander, ist Detlef Schulze in seinen späteren Stücken zurückgekehrt. Vor allem aber ist der Fluss der Worte leichter geworden. Sie schwingen dahin, weiter auch melodisch, da bleibt Schulze sich treu. Aber statt des Überwältigungsgestus der frühen Stücke handelt es sich jetzt um eine verspieltere Form. Das heißt nicht, dass es an Ernsthaftigkeit oder Substanz mangelt. Im Gegenteil. Obwohl beschwingter daherkommend, erreichen die Texte eine existenzielle Tiefe. Mehr Platz für die Schulzes auf der Bühne.«

Von äußeren Konflikten zu den inneren Turbulenzen
Nachwort von Tom Mustroph zu Band 2 des dramatischen Werks von Detlef Schulze