DREI SCHWESTERN am Volkstheater Wien

Anton Tschechows DREI SCHWESTERN ist derzeit am Volkstheater Wien in der Neu-Übersetzung von Alexander Nitzberg zu sehen. Wie Nitzberg näherte sich auch Regisseur Thomas Schulte-Michels ohne Melancholie und Senitmentalität dem russischen Klassiker: "Eine rasante Alternative zum Althergebrachten!" (Neues Volksblatt, 2. März 2009)

Die neuen und lebendigen Tschechow-Übersetzungen des renommierten Lyrikers und Übersetzers Alexander Nitzberg eignen sich hervorragend für eine zeitgemäße Auseinandersetzung mit den russischen Klassikern. Neben dem Volkstheater Wien werden die Übertragungen Nitzbergs in dieser Saison noch an weiteren Theatern zu sehen sein: Am Theater Osnabrück und am Mittelsächsischen Theater Freiberg/Döbeln wird DER KIRSCHGARTEN inszeniert.

DER ÜBERSETZER ZU SEINEN ÜBERTRAGUNGEN:
„Die weit verbreitete Vorstellung, einem Übersetzer seien durch das Original von vornherein die Hände gebunden, ist ein Vorurteil. Nicht nur kann er eigenständige Entscheidungen treffen, sondern er muss es geradezu, und zwar praktisch bei jedem Wort. Die Notwendigkeit, hinter das geschriebene Wort, zu seiner Motivation und Idee durchzudringen, gilt in ganz besonderem Maße für die Übersetzung von Theaterstücken. Denn streng genommen sind es keine Bücher zum Lesen, sondern gleichsam Partituren, Spielanweisungen. Nicht nur semantische Bedeutung, sondern auch Klang und Rhythmus sind für die Bühne von größter Relevanz, wie überhaupt die Sprechbarkeit des Textes.
In diesem Diskurs werden auch meine Übertragungen nicht das letzte Wort sprechen, und doch betrachte ich sie als einen notwendigen Schritt: Sie plädieren mit Nachdruck dafür, die übersetzerische Arbeit nicht auf der akademischen, sondern auf der künstlerischen Grundlage zu betreiben. Nicht die Wortklauberei der »philologischen Korrektheit« soll das Ziel sein, sondern sprechbare, hörbare, spielbare und auch unterhaltsame Stücke. Die Tschechowschen Ideen müssen auf verantwortungsvolle Weise einen neuen Ausdruck finden, der im Schauspielerischen mündet. Daher stelle ich mir »meinen« Tschechow eben nicht in Form einer Werkausgabe mit vielen Anmerkungen vor, sondern als lebendiges, farbiges Bühnengeschehen.“ (Alexander Nitzberg)