Ein Ausbruch von Feindseligkeit: BARTHOLOMÄUSNACHT von Thomas Krupa

Paris, 1572. Eine lang schwelende Feindseligkeit findet ihren Ausbruch und die Stadt ist in Aufruhr. Auf offener Straße werden Protestanten ermordet, unter ihnen der Anführer der Hugenotten, Admiral Coligny. Die Heirat von Margot, Schwester des Königs von Frankreich, und Henri, dem Sohn der Königin von Navarra, hätte eigentlich Frieden zwischen den Katholiken und Protestanten bringen sollen und doch versinkt das Königshaus in Intrigen, Gewalt und Wahnsinn. Aus der Hochzeit entspinnt sich ein Progrom an den Hugenotten, das tausend Menschenleben fordert. Die „Bartholomäusnacht“ ist ein dunkles Datum in der französischen Geschichte und tief im kollektiven Gedächtnis verankert.

Wohin führen die Erosionen demokratischen Bewusstseins? Die global zunehmende gesellschaftliche Spaltung ist für Thomas Krupa das zentrale Thema unserer Zeit. In BARTHOLOMÄUSNACHT (4 D | 5 H; Chor) setzt er diese Polarisierung mit dem zerrissenen Frankreich von 1572 in Beziehung. Dabei findet er eine kraftvolle Sprache für die unaussprechlichen Gräuel und ihre Hintergründe.

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