Auch in ihrem neuen Stück für 1 Dame und 2 Herren fühlt Livia Huber der zeitgenössischen Gesellschaft auf den Zahn. Nach MUTTER HAUSFRAU VATER ARZT und dem Optimierungswahn bei der Partnerwahl beschäftigt sie sich in FLÜCHTLING@HOME mit Individuen der Wohlstandsgesellschaft, die angesichts der wachsenden Zahl von Flüchtlingen dem schlechten Gewissen über ihren eigenen Lebensstandard mit guten Tagen entgegenwirken wollen - solange es nicht zu unbequem wird!
Mara hält es nicht mehr aus: Im Fernsehen sieht sie Aufnahmen von Flüchtlingen und wird von ihrem Mitleid mit den Menschen geplagt. Sogar die Lust am Shopping hat sie verloren! In einem reichen Land wie der Schweiz müsste man doch viel mehr helfen können. Maras Mann Stefan wertet ihren Gefühlsausbruch als vorübergehende Phase und will dies mittels eines Experimentes belegen.
Stefans Arbeitskollege Ali wird als stummer Flüchtling engagiert, um den Mara sich fortan kümmern soll. Sie bemüht sich zunächst, ihm mit Dingen zu helfen, die man kaufen kann. Doch bald wird klar, dass sich in Stefans Spiel weder Ali noch Mara wohlfühlen. Mara muss erkennen, dass ihr Wille zu helfen nicht bedeutet, dass sie bereit ist, Ihr Heim zu teilen. Kann sie den vermeintlichen Flüchtling wieder zurückgeben?
Livia Huber pervertiert mit bissiger Sprache die Diskrepanz zwischen "Jemand müsste mal" und "Ich mach das".