Grimm einmal anders: Angela Khuon-Sieferts ROTKÄPPCHEN ODER VOM WOLF, DER NICHT FRESSEN WOLLTE

Pünktlich zum Grimm-Jahr 2013 bürstet Angela Khuon-Siefert eines der bekanntesten Märchen gegen den Strich. In ihrer ROTKÄPPCHEN-Fassung (3 D | 2 H) heißt Rotkäppchen Hannelore, der Jäger Franzl ist in deren Mutter verliebt und der Wolf in Wahrheit Franzls Hund, der überhaupt nicht böse sein will ...

Der Jäger Franzl, zugegebenermaßen nicht das größte Kirchenlicht, liebt Rotkäppchens Mutter Liesl. Da er noch nicht weiß, dass das auf Gegenseitigkeit beruht, will er sie beeindrucken und heckt einen Plan aus: Kurzerhand erzieht er seinen Hund Wolfgang Amadeus durch Futterentzug zum Wolf um, denn der soll Rotkäppchen und die Großmutter verschlingen, damit Franzl ihm den Bauch aufschneiden, die beiden hilflosen Opfer retten und sich so vor Liesl als Held präsentieren kann. Wolfgang Amadeus hat für diesen Plan verständlicherweise wenig übrig und so läuft die Begegnung zwischen ihm und Rotkäppchen anders ab als vorgesehen: Weder hält das trotzige Rotkäppchen sich an die Ermahnungen der Mutter, noch zieht Wolfgang Amadeus die Wolfsnummer ab. Stattdessen schmieden sie eigene Pläne, in die auch die Großmutter eingeweiht wird. Nach einer Scharade, in der Franzl, gegen seinen Willen als Wolf verkleidet, beinahe selber dran glauben muss, gelobt er schließlich Besserung, hängt seinen Beruf als Jäger an den Nagel und verwirklicht zusammen mit Liesl seinen lang gehegten Traum einer eigenen Konditorei. Angela Khuon-Siefert hat eine spritzige Märchen-Persiflage geschrieben, die nicht nur Kindern ganz neue Perspektiven auf das Original eröffnet!