Das engagierte Theater in Erlangen hat eine kleine Entdeckung gemacht: TATARENSCHLACHT, eines der späten Stücke der renommierten Stückeschreibers Peter Hacks, wird am 13. Januar 2005 in Erlangen uraufgeführt. Regie führt Marc Pommerening.
Das 1996 verfasste Schauspiel TATARENSCHLACHT gehört zur Trilogie der "Späten Stücke" BOJARENSCHLACHT und DER FALSCHE ZAR, die bislang allesamt noch nicht aufgeführt wurden.
"Zweihundert Jahre schon sitzen diese Ausländer, die sich goldenen Horde nennen lassen, über uns und machen, dass wir unsere Tage wie eine Kette schleppen. Jetzt zum ersten Mal sind sie uneinig..." (1.Akt)
Ein kluges, wie bei allen Hackschen historischen Parabelstücken, doppelbödiges und anspielungsreiches Schauspiel, in dem es um Intrige, Macht und Machtverlust, politisches Kalkül und gegenseitiges Paktieren geht. Seit den Zeiten der Tataren hat sich nicht so viel geändert, im Osten wie im Westen....
Pommerening:"...mich interessiert die erstaunliche Weitsicht des Autors: da macht sich eine Koalition der Willigen zusammen gegen einen Feind auf, die christlichen Russen gegen die islamischen Tataren, ein Großfürst gründet seine Macht auf den Ausnahmezustand, gerade so, wie Putin es heute tut, wenn er andere Oligarchen ausschaltet...ich war doch sehr erstaunt darüber, wie sehr Hacks eigentlich die Gegenwart und die Zukunft thematisiert."