Karl Valentin im deutschsprachigenTheater

Die Theaterszenen, Monologe und Dialoge des großartigen Münchner Komikers Karl Valentin (4.6.1882 - 11.2.1948) erleben auf den deutschsprachigen Bühnen zur Zeit wieder eine große Beachtung. Der DREI MASKEN VERLAG vertritt seit über 30 Jahren weltweit die Bühenrechte. Auffallend, dass gerade auch Bühnen im nicht-bayrischen Sprachraum sich seiner aberwitzigen Texte annehmen: so wird gerade ein Abend im Dresdner "Theaterkahn" vorbereitet, der Hamburger Kulturdampfer "Das Schiff" plant ab Januar 2007 ein Valentinprogramm, das ab August 2007 im Dresdner Theater "Wechselbad der Gefühle" weitergespielt wird; weitere Aufführungen für 2007 sind in kleineren Bühnen in Braunschweig, Krefeld, Echszell geplant.
Im laufenden Repertoire steht Valentin an der Fritz-Reuter Bühne in Schwerin, am Ohnsorg Theater in Hamburg, in Magdeburg, Senftenberg, Gera und Hanau - und in München wurde im Sommer vom ValentinKarlstadt Theater im Rathaushof ein bayr. Musical RITTER UNKENSTEIN aufgeführt.

Bertolt Brecht: Eine der eindringlichsten geistigen Figuren

"Dieser Mensch ist ein durchaus komplizierter, blutiger Witz. Er ist von einer ganz trockenen, inneren Komik, bei der man rauchen und trinken kann und unaufhörlich von einem innerlichen Gelächter geschüttelt wird, das Durchaus nichts besonders Gutartiges hat.
Denn es handelt sich um die Trägheit der Materie und um die feinsten Genüsse, die durchaus zu holen sind. Hier wird uns gezeigt die Unzulänglichkeit aller Dinge, einschließlich uns selber. Wenn dieser Mensch, eine der eindringlichsten geistigen Figuren unserer Zeit, den Einfältigen die Zusammenhänge zwischen Gelassenheit, Dummheit und Lebensgenuß leibhaftig vor Augen führt, lachen die Gäule und merken es tief innen.
" Es ist nicht einzusehen, inwiefern Karl Valentin dem großen Charlie [Chaplin], mit dem er mehr als den fast völligen Verzicht auf Mimik und billige Psychologismen gemein hat, nicht gleichgestellt werden sollte, es sein denn, man lege allzuviel Gewicht darauf, daß er Deutscher ist."
Bertolt Brecht 1922 im Programmheft der Kammerspiele über Karl Valentin