Neues Theaterstück von Volker Lüdecke: HEUTE IST JA NUR DIE ZUKUNFT VON GESTERN

Unser Autor Volker Lüdecke hat mit seinem neuen Theaterstück HEUTE IST JA NUR DIE ZUKUNFT VON GESTERN (3 D, 6 H) eine bissige "Radikalkomödie" im Verlag vorgelegt. Lüdecke bedient sich darin der Personnage des klassischen Boulevards - ein Chefarzt, zwei um ihn buhlende Krankenschwestern -, jongliert mit den dort üblichen Themen und Klischees - Heirat, Familien- und Bruderzwist - und überspitzt beides zu einem scharfsinnigen und facettenreichen Theatertext. Denn anders als im Boulevard bisweilen üblich, bleibt der Text Lüdeckes nicht an der Oberfläche, sondern lotet die Abgründe des menschlichen Seins subtil und mit feiner Ironie aus.

Der Plan der heiratswütigen Krankenschwester Emilia, sich durch einen aphrodisierenden Cocktail den Chefarzt Marcel zu angeln, ging nicht auf, weil sie im falschen Moment zur Visite gerufen wurde, während ihre zufällig anwesende Kollegin Angelica zur Nutznießerin ihrer chemischen Libido Manipulation wurde. Seitdem beobachtet sie aus der Ferne neidisch die Verlobungsfeier des Paares, nicht ohne den Giftpfeil einer Intrige auf die Verliebten abzuschießen. Im Krankenhaus, das sie als ihr persönliches Versuchslabor begreift, testet sie ihre Substanzen an zwei Patienten aus Ost und West, Kai und Harry, die sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Überzeugungen und gesellschaftlichen Prägungen notorisch miteinander streiten. Ihr Versuch der Libido Manipulation gelingt, und so erleben die beiden Ossi Wessi Kontrahenten zur Überraschung der Ärzteschaft eine deutsch-deutsche Verbrüderung auf dem Niveau von „Altershomosexualität“. Auf der anderen Seite geraten die Hochzeitsvorbereitungen der Verlobten zum Bruder- und Familienzwist, denn die Familien zeigen einen Klassenunterschied, und die Brüder Marcel und Andre treiben ihren schwelenden Konkurrenzkampf um Frau und Karriere auf den Höhepunkt. Als Angelica die Manipulationen ihrer Kollegin entdeckt, glaubt sie ihr nicht, dass sie in der Lage gewesen sein könnte, ihre „echten“ Gefühle für Marcel zu manipulieren. Emilia verspricht, ihr als Beweis ihrer chemischen Möglichkeiten Marcels Bruder Andre während der Hochzeitsfeier mit Hilfe der Substanzen gefügig zu machen. Erneut gelingt ihre Manipulation, auch die, endlich auf eine Feier der höheren Gesellschaft eingeladen zu werden. Doch Angelicas Reaktionen über die Wahrheit ihrer Verbindung mit Marcel stehen noch aus.