Zu Erinnerung an seinen 80. Geburtstag veranstaltet das Berliner Ensemble eine Hacks-Matinee am 16. März 2008 mit Liedern und Gedichten "Wer kommt da noch im Nebel". Der am 28. August 2003 verstorbene Dramatiker, der zu den meistgespielten Autoren im deutschsprachigen Theater in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehörte, erscheint mit seinen Theaterstücken nicht im gegenwärtigen Repertoire der Bühnen. Hacks wird links liegen gelassen. Frank Schirrmacher veröffentlichte am 09. März 2008 in der FAZ eine umfassende Würdigung des literarischen Werkes von Peter Hacks unter dem Titel "Er denkt also, wie er will".
Frank Schirrmacher.
" Hacks, den wir gerne als Wirrkopf hätten, ist in seinen ästhetischen, künstlerischen und philosophischen Schriften von hinreißender Intelligenz. Einen Vergleich, der ihm standhielte, finden wir in den letzten Jahrzehnten weder bei älteren noch auch bei den jüngeren Autoren.... Es wäre zu viel verlangt, wenn man dazu auffordern würde, Hacks` sozialistische Bannerwerbung beim Lesen auszublenden. Sie ist nun mal da. Aber im Grunde wird die Hacks Lektüre dadurch erst interessant: wer ihn als ästhetischen Denker, als künstlerisches Obergenie verehrt, muss im Zweifelsfall damit leben, dass der, den er verehrt, ihn selbst, um es milde auszudrücken, verworfen hätte. Lebt man denn, wenn andere leben?, lautet der berühmte Satz dichterischer Konkurrenzeifersucht. Liebt man denn, wenn man gehasst wird - das ist etwas Neues, das ist Hacks und eine Lektion für jene Kritik, die immer noch das Werk des Autors an seinen Überzeugungen misst. (...)
Gerne hätten wir ihm gratuliert. Jetzt können wir nur Blumen am Grab dieses letzen Klassikers ablegen. Sind wir die Feinde? Ist er der Gegenspieler? Es geht nicht um die Guten und Bösen. Das wirklich große Gefecht, so hat er selbst vermerkt, geht immer zwischen zwei Engeln vor sich."
( FAZ, 09.03.08)
Die Theaterstücke von Peter Hacks können zu jeder Zeit aufgeführt werden. Es sind klassische Gegenwartsstücke, geschrieben mit außergewöhnlicher literarischer Brillanz und einer wachen, kritischen Intelligenz, die Zeitströmungen in Personen, in szenisch wirksame und mitunter höchst vergnügliche Situationen und geschliffene Dialoge umsetzt.
Eine Auswahl seiner Theaterstücke:
Die frühen Stücke
DIE SCHLACHT BEI LOBOWITZ
DER MÜLLER VON SANSSOUCI
Die Dramen:
MORITZ TASSOW
MARGARETE IN AIX
NUMA
ADAM UND EVA
DAS JAHRMARKTSFEST ZU PLUNDERSWEILERN
EIN GESPRÄCH IM HAUSE STEIN ÜBER DEN ABWESENDEN HERRN VON GOETHE
DIE FISCHE
SENECAS TOD
FREDEGUNDE
JONA
Die späten Stücke
FAFNER DIE BISAM MAUS
DER MALER DES KÖNIGS
DIE HÖFLICHKEIT DER GENIES
GENOVEFA
BOJARENSCHLACHT
TATARENSCHLACHT
DER BISCHOF VON CHINA
Bearbeitungen
DIE SCHÖNE HELENA (Offenbach)
AMPHITRYON
DER FRIEDEN (nach Aristophanes)
DIE VÖGEL (nach Aristophanes
ORPHEUS IN DER UNTERWELT (Offenbach)
POLLY
DA CAPO (Mozart)
DER HELD DES WESTLICHEN WELT (Synge)
KÖNIG HEINRICH DER VIERTE ( Shakespeare)
Kinderstücke
DER SCHUHU UND DIE FLIEGENDE PRINZESSIN
KASIMIR DER KINDERDIEB
ARMER RITTER
DIE KINDER
MARIES BABY