Andreas Harwaths Theaterfassung des Bestseller-Romans FRÄULEIN SMILLAS GESPÜR FÜR SCHNEE (2 D, 3 H) wird in den kommenden Wochen an zwei Theatern aufgeführt: Der berührende und spannende Umweltkrimi wird am 10. September 2009 in der "Katakombe" in Frankfurt a.M., am 15. Oktober 2009 am Deutschen Theater in Göttingen zu sehen sein.
Ein sechsjähriger Junge stürzt vom Dach eines Wohnhauses in Kopenhagen. Für die Behörden ist das ein Unfall, doch für die arbeitslose Naturwissenschaftlerin Smilla Q. Jaspersen, die mit Jesaja befreundet war und wie er aus Grönland stammt, erzählen die Spuren im Schnee etwas anderes…
Auf der Suche nach Jesajas Mörder steht Fräulein Smilla plötzlich vor der Frage nach ihrer Identität, wird mit ihrer eigenen Rolle innerhalb einer ihr fremden Welt konfrontiert. Diese beiden Stränge des Romans – die kriminalistischen Handlung auf der einen Seite, die Identitätssuche Smillas auf der anderen – hat Andreas Harwath herauskristallisiert und eine spannende, sehr gut spielbare Theaterversion des Romans geschrieben.
Im DREI MASKEN VERLAG ist neben Harwaths Bearbeitung auch die am Thalia Theater Hamburg erstmalig aufgeführte Bearbeitung Armin Petras' (1 D, 1 H) zu erhalten. Zu dieser Fassung schrieb die "Frankfurter Allgemeine Zeitung": "Armin Petras ließ sich weder von der stattlichen Seitenzahl noch der thematischen Breite des Bestsellers beeindrucken. Er brauchte für seine erstaunlich schlüssige Komprimatversion keine zwei Stunden und nur zwei Schauspieler, weil er Høegs fortschrittskritische, poetisch-kriminalistische Nordlandsaga vor allem als behutsam sich entwickelnde Liebesgeschichte erzählte." (FAZ, 16. April 2007)
"Zusammen mit der Dramaturgin Julianes Koepp hat Petras aus dem 500-Seiten-Wälzer eine 28-seitige Stückfassung destilliert und dabei dankenswerterweise alles verdruckste Sentiment, was Literatur und Kunst für den hypersensiblen Frauentypus mit leicht übersinnlichen Fähigkeiten gemeinhin auf Lager haben, eliminiert. Die Kriminalgeschichte aus Høegs Vorlage interessiert Petras nur am Rande. Staatdessen erzählt er vom strukturellen Fremdsein, nicht nur im eigenen Land und in der eigenen Sozialbude, sondern eigentlich schon im selbstverschuldeten Ikea-Interieur und bisweilen sogar in den Lieblingsstiefelettchen." (Der Tagesspiegel, 21. Oktober 2008)