Das Ein-Personen-Stück erzählt von einer Dolmetscherin, die im Rahmen einer Therapie die Erlebnisse traumatisierter Opfer des Krieges im ehemaligen Jugoslawien übersetzt.
Sie weiß, dass von ihr erwartet wird, professionell, unparteiisch und stark zu sein. Die Konfrontation mit den grausamen und eigentlich unbeschreiblichen Erfahrungen der Kriegsopfer erschwert es der Dolmetscherin, die Unabhängigkeit zu wahren. Die Geschehnisse des Krieges verweben sich mehr und mehr mit ihrer Person...
Dieses Stück behandelt nicht nur das allgegenwärtige Thema Krieg, sondern vor allem unseren Umgang mit den ständig wiederholten, aktualisierten und sich so abnutzenden Meldungen von den neuesten Gräueln und Katastrophen. Es geht nicht so sehr um Betroffenheit, sondern eher um den Zwiespalt zwischen Distanz und Betroffenheit. Dies ist das Problem der Dolmetscherin, aber eben auch das Problem jedes Nachrichtenkonsumenten.