Uraufführung in Halle: FABELHAFTE FAMILIE BAADER von Carsten Brandau
Carsten Brandaus neues Theatestück FABELHAFTE FAMILIE BAADER, das im vergangenen Jahr 2010 im Rahmen der "Langen Nacht der Autoren" des Deutschen Theaters Berlin erstmals in einer fulminanten Werkstattaufführung von R. Sanchez vorgestellt wurde, wurde am 15. September 2011 im Neuen Theater Halle uraufgeführt (Regie: David Czesienski und Robert Hartman). Brandaus urkomische Farce erzählt vom Designer-Ehepaar Gudrun und Andreas, das sich in seinem spießbürgerlichen Leben eingerichtet hat. Andreas steigt bei der Firma "Messerschlitz und Söhne" unaufhaltsam die Karriereleiter hinauf, während Gudrun sich sehnlichst ein Kind wünscht. Als sie von Andreas' ehrgeizigen "Sekretärin" Carsten schwanger wird, entspinnt sich eine Spirale der Gewalt und der perfiden Pläne...
Da wechseln Körperteile den Besitzer, wird ein Mord begangen und ein Börsengang verhindert. Der Autor bedient sich des berühmtesten Pärchens der RAF, um mit leichter Hand ein kleines Sittengemälde zwischen Spießbürgertum und durchgedrehtem Kaptalismus zu zeichnen.
Zur Uraufführung in Halle finden Sie hier weitere Informationen.
"Mit seiner Komödie 'Fabelhafte Familie Baader' betritt Carsten Brandau Neuland, das allerdings bereits vermint ist: Darf man die Geschichte der RAF-Terroristen in eine grelle Farce verwandeln? Kann man über ein Paar lachen, das seine Ideologie mit Waffengewalt durchsetzt? Nach der Uraufführung in den Kammerspielen des Neuen Theaters Halle steht fest: Man darf, man kann. Denn dem Autor gelingt ein wahrhaft irrwitziger Umikehrschluss, den das junge Regie-Duo David Czesienski und Robert Hartmann wunderbar umsetzt." (Mitteldeutsche Zeitung, mz-web.de, 19.09.2011)
"Brandau entwirft eine Art "Deconstructing RAF", in dem Fassbinders 'Driette Generation' auf David Cronenberg trifft. Das Ganze ist natürlich die reinste Farce, die zum Brüllen komisch ist und in der am Ende aber doch keiner verschönt bleibt. Ein kühner Wurf, der schon deswegen überzeugt, weil er anders als zuletzt das Kino darauf vertraut, dass man das, was man weiß, nicht nochmal zeigen muss, sondern als Sprungbrett nehmen darf für die irrsten Phantasien." (Ankündigungstext Deutsches Theater)