Wenn der Berg spricht

Christina Kettering entwirft in BERGE VERSETZEN (2D | 3H) ein fragiles Konstrukt aus Utopie und Dystopie.

Die Berlinerin war bereits als Dramaturgin und Organisatorin von Performances im öffentlichen Raum tätig und arbeitet heute im Bereich der Kulturellen Bildung. Ihre Kinder-, Jugend- und Erwachsenenstücke erhielten viel Aufmerksamkeit und ihr Stück ANTARKTIS, das am 22.08.2015 am Hamburger Sprechwerk uraufgeführt wurde, ist bei Eurodram 2016 ausgewählt worden.

In BERGE VERSETZEN versucht die engagierte Architektin Margot für ein Vorzeigeprojekt einen Berg ins Stadtinnere zu holen. Dieser weigert sich jedoch vehement gegen seine Abtragung. Ausgerechnet Seliger, der tot in seinem Zelt liegt, eilt ihm dabei zur Hilfe. Seligers Seele kann nach seinem Tod mit dem Berg kommunizieren und schwebt schützend über ihm. Als Margot ebenfalls in Kontakt mit den beiden Stimmen tritt und fortan alles mithören kann, gerät ihre Welt mehr und mehr ins Wanken.

Unerschütterlich bleibt der Berg an seinem Platz, während sich um ihn herum alles verändert. Paare trennen sich, Menschen sterben und alles bleibt in Bewegung.

Christina Kettering gelingt ein spannendes Gedankenkonstrukt mit übersinnlichen Elementen und mehr Wahrheiten als sich manch einer wünscht.

© Wolfgang Dirscherl / pixelio.de