Im November 2007 finden zwei Uraufführungen von Sigrid Behrens statt: in Würzburg und in Aachen. Die Preisträgerin des Leonhard-Frank-Preises 2007, der zusammen mit dem Mainfranken Theater Würzburg dieses Jahr erstmal vergeben wurde, wird mit Ihrem Theaterstück UNTER TAGE - Ein Gruppenmonolog in Würzburg am 17. November 2007 uraufgeführt (Regie: Nada Kokotovic). Die Uraufführung des Auftragswerkes "Einäulein, Zweiäuglein, Dreiäuglein" (ein Märchen für Erwachsene) fand am 09. November im Theater Aachen statt (Regie: Oliver Niehaus)
Zu "Unter Tage":
Die Stadt als Brachland, vielleicht auch Baustelle oder Fabrikhalle, dazwischen Menschen. Hans und Undine, die einander lieben, vielleicht, und Georg und Ludwig. Vier Menschen, die einander begegnen und fremd bleiben. Die Arbeit bestimmt ihr Leben, das an ihnen vorüber fließt wie ein Fließband. Arbeiten, Lieben, Leben. Und dazwischen die Sehnsucht: Sich selber spüren, interessant sein, etwas tun, lieben! Aber woher die Kraft nehmen, nach Feierabend? Und die Zeit? Vielleicht ohne Arbeit? Aber wovon leben?
Vier Menschen träumen vom Glück, dem schnellen und dem langsamen, dem großen und dem kleinen.
Ein Stück voller Sehnsucht, Poesie und Sprachgewalt.
Zu "Einäuglein...":
Aus einem alten Märchenstoff wird die Autorin und Dramatikerin Sigrid Behrens für das Theater Aachen eine Geschichte über Normalität und die Anziehung des Exotischen schreiben.
Eine Mutter und ihre drei Töchter führen eine Autobahnraststätte. Für die Lastwagenfahrer sind Ein- und Dreiäuglein die große Attraktion. Zweiäuglein, die unspektakuläre, normale Schwester, muss die ganze Drecksarbeit im Hintergrund erledigen – bis eine Fee ihre Ziege zu einem ›Tischlein, deck dich‹ macht. Doch die böse Mutter kommt dahinter und schlachtet die Ziege. Aus den Überresten wächst ein Silberbaum mit goldenen Äpfeln, die nur Zweiäuglein pflücken kann. Mit diesen Gaben wird sie nicht nur satt und reich, sondern trifft auch den Mann ihrer Träume. Der wohnt zwar nur auf der anderen Seite der Autobahn, aber das trübt das Glück nicht im Geringsten.
Sigrid Behrens, die sich in Aachen mit »Traumstadtsaga 1« und einem Teil der »Nibelungen«, sowie ihrem Roman »Diskrete Momente« vorgestellt hat, erzählt von einem spannenden Rand der Gesellschaft, in der Normalität zum Stigma wird.
Die 1976 geborene Autorin deutsch-französischer Herkunft feierte mit Stücken wie „Fallen", „rapport" und der Revue „Musik der Sterne" bereits ihre ersten Erfolge als Dramatikerin. 2006 war sie zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur (Ingeborg Bachmann Preis) nach Klagenfurt eingeladen. Im Frühjahr 2007 erschien bei Hanser ihr erster Roman „Diskrete Momente", der von der Literaturkritik hochgelobt wurde.
Der Drei Masken Verlag vertritt alle Theaterstücke von Sigrid Behrens.