Seit der Ermordung seiner Mutter von den Erinyen getrieben, erreicht Orestes das Heiligtum des Apollon in Delphi. Der Gott, der ihm die Rache an der Ermordung Agamemons aufgetragen hatte, versucht daraufhin, die Erinyen von der Verfolgung des Orestes abzubringen. Apollons Argumentation hält die Erinyen aber nicht davon ab, Orestes zu verfolgen. Apollon rät Orestes daraufhin nach Athen zu gehen. Auf der Akropolis von Athen erbarmt sich Athene des Gehetzten und beruft ein Geschworenengericht zur Klärung des Falles ein. Während die Erinyen die Anklage vertreten, wird Orestes von Apollon höchstpersönlich verteidigt. Die Auszählung der richterlichen Stimmsteine bringt ein Unentschieden. Athene hat als letzte ihren Stein offen zugunsten des Angeklagten abgegeben und damit einen Freispruch erwirkt. Den drohenden Erinyen verheißt die Göttin neue Ehren: als Eumeniden, als "wohlmeinende Göttinnen", werden sie nun mehr von den Menschen verehrt.
„Die künstlerische Kraft, mit der [Aischylos] seine Trilogie in die Zeitgeschichte münden lässt, bestätigt seine grundsätzliche Anerkennung der Demokratie und zugleich die Vorbehalte, die er gegenüber jeglichem Radikalismus hegt. Im Handlungsablauf bereiten die Worte Athenes mit ihrer Annäherung den Standpunkt der Erinyen die spätere Aussöhnung der zürnenden Rachegöttinnen vor.“ (Ebener, 1987)