Hauschild erzählt Geschichten über Anpassung und Widerstand in einer mecklenburgischen Kleinstadt zwischen 1933 und 1945. Aus authentischen Einzelschicksalen gefügt, ermöglichen sie unterschiedliche Perspektiven auf das "Dritte Reich".
In 15 Szenen werden die individuellen und fast "privaten" Beweggründe von Männern und Frauen untersucht, die sich den Weisungen und Befehlen der Staatsführung widersetzt haben.
Die einzelnen, dem Zufallsprinzip der Aktenüberlieferung abgewonnenen Lebensläufe und Physiognomien (das Stück basiert auf unveröffentlichtem, authentischem Archivmaterial) zeigen Heldinnen und Helden ohne Prätention, manche von großer Zivilcourage, die für Gerechtigkeit und Menschenwürde eintraten, andere durchaus mit charakterlichen Makeln behaftet und daher schwer vorzeigbar, wieder andere in psychischen Ausnahmezuständen - alle aber Sand im Getriebe des Systems.
LUDWIGSLUST führt auf plastische Weise individuelles Alltagserleben im nationalsozialistischen Deutschland vor Augen.
Die Arbeit des Autors an dem Stück wurde vom Deutschen Literaturfonds mit einem sechsmonatigen Stipendium unterstützt.