Margarete in Aix
Peter Hacks
Komödie
3 D | 16 H
Margarete lebt als Witwe des englischen Königs Heinrich beim Hofe ihres Vaters René, dem König der Provence, der sich und sein Reich der Kunst verschrieben hat. Es gelingt René jedoch nicht, auch Margarete für Dichtung und Gesang zu begeistern; rachsüchtig strebt sie nach der Rückeroberung ihres Thrones. Um militärische Unterstützung für ihren Plan zu erhalten, ist sie sogar bereit, den Vater mitsamt seinem Friedensstaat zu verkaufen...
"Margaretes Politik ist durch kein Zeitbedürfnis zu rechtfertigen; sie hat keinen Inhalt. Politik ohne Inhalt ist keine Poltik mehr, sondern nur noch deren entleerte Form: Machtstreben..." (Hacks, aus: Kleines Vademecum für Leser der Margarete in Aix"
UA Theater Basel, 23. September 1969
Frankfurter Rundschau (1969): "Es ist ein wahres Vergnügen zu hören, wie kunstvoll und ironisch distanziert Hacks das Versmaß handhabt, wie brilliant er die Handlung exponiert, wie witzig er Figuren als Individuen charakterisiert und doch zugleich ihren typischen Stellenwert kenntlich macht."
Rheinische Post ( 1969): "Eindeutig, eindimensional ist in dieser Tragödie, Farce, Posse nichts. Nicht das historische Spiel mit seinen vielen Stilbrüchen, nicht west-östliche Ideologiekritik und Lob für Frankreichs 'vernünftige Politik'. Hacks schreibt Bildungstheater und parodiert es, er übernimmt Shakespeares Figuren und ironisiert sie. Er deckt die Zufälligkeiten des 'geplanten' Geschichtsablaufs auf und macht die historischen Protagonisten zu leidenden Harlekinen und handelnden Marionetten. Hacks glossiert Geschichte, Literatur und ihre theatralische Behandlung und bringt sie doch wieder zu poetischer Wirkung. Ein formvollendetes, Formen zerstörendes, elegantes und derbes, zartes und deftiges Stück [...]"
National-Zeitung Basel (1969): "[...] es ist tatsächlich ein geniales Stück, das in der dramatischen Literatur der Gegenwart nicht seinesgleichen kennt. Dass es zugleich ein schwieriges Stück ist, ändert an seiner Qualität nichts."