Phöbe

Von Almut Tina Schmidt

1 D
1 H
1Dek.

Ines bekommt per Brief eine Einladung ihrer Schwester Phöbe. Als Ines kommt, ist Phöbe verschwunden. Sie hat ihren Freund Ben und ihr Kind ohne Ankündigung verlassen. Ben weiß wenig über die Vergangenheit seiner Frau. Er erfährt, dass Phöbe bereits ein Kind hatte. Mit Georg, den sie nie erwähnt hatte.
Das Leben von Ines stand seit ihrer Kindheit unter dem starken Einfluss der älteren Schwester. Jetzt hat Ines keine eigene Wohnung und ist dankbar über Bens Angebot, vorerst bleiben zu können.
Die Frage nach der Schuld an Phöbes Verschwinden entwickelt sich zu einem Katz-und-Maus-Spiel. Die Geräusche draußen irritieren, verschrecken Ines, warum bleibt sie in einer fremden Wohnung bei einem ihr fremden Mann?
Almut Tina Schmidts Stück ist ein kriminalistisches Kammerspiel, Anklänge an Pinter sind zu spüren. Zwei Personen treffen aufeinander, ziehen sich an, stoßen sich ab. Wie Schachfiguren auf einem Brett, die scheinbar nach Plan der abwesenden Titelheldin agieren. Aus Rache? Zug um Zug und in knappen Dialogen erfährt man ein Stück Vergangenheit, das wie ein Puzzle Teile und Hintergründe dieser vertrackten Dreiecksgeschichte aufschlüsselt - und doch bleibt das Ende offen, geheimnisvoll verhangen...

Werkstattinszenierung im Rahmen der Langen Nacht der Autoren im Juli 2001 am Thalia Theater Hamburg.