Rumpelstilzchen

Von Verena Koch

2 D
3 H

„Heute back ich, morgen brau ich,
übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;
ach wie gut, dass niemand weiß,
dass ich Rumpelstilzchen heiß!“

Das singt Rumpelstilzchen, magischer Kobold, Erdgeist, Waldschrat, nachdem er die Tochter des Müllers aus ihrer aussichtslosen Lage befreit, aber dafür – so wie es auch die Menschen machen – eine Gegenleistung haben will.
Ein armer und fauler Müller preist seine schöne Tochter einem jungen König an, indem er prahlt, sie könne Stroh zu Gold spinnen. Da wird der König (neu-)gierig: eingesperrt in eine Kammer voller Stroh soll sie
dieses zu Gold spinnen. Am Höhepunkt ihrer Verzweiflung erscheint das Rumpelstilzchen und spinnt drei Nächte lang alles Stroh zu Gold. Aber
Rumpelstilzchen arbeitet nicht umsonst, es verlangt Dinge, die einen emotionalen Wert haben: die Kette und den Ring ihrer Ahnen, und in der dritten Nacht das zukünftige Kind. In seiner Not verspricht das Mädchen alles. Am dritten Tag heiratet der König die schöne Müllerstochter und alles könnte gut sein.
Aber nach einem Jahr kommt die junge Königin nieder, das unheimliche Männchen erscheint und will ihr Kind als Pfand mitnehmen. Da es jedoch ein Herz hat, gewährt es ihr eine Frist von drei Tagen, um seinen
Namen herauszufinden. Und nun beginnt die junge Königin, alle Kräfte ihres Reiches zu mobilisieren …

Rumpelstilzchen ist die Geschichte zweier junger Menschen – der Müllerstochter und des Königs –, die in einer Welt des Geldes und der Gier langsam lernen, sich zu behaupten und ihr Leben in die Hand zu nehmen.