Zwei Schüler aus der Oberstufe treffen sich nach der Schule an der Bushaltestelle: Ben auf dem Weg zum Tischtennistrainung, Julian wartet auf Ben und versucht, sich mit ihm anzufreunden. Das mißlingt zu Beginn auf der ganzen Linie: Ben hat überhaupt keine Lust, sich mit dem "neuen" in der Klasse anzufreunden...
Julian, das Mathegenie, läßt nicht locker und nach und nach kommen sich die beiden näher: Sie sind nachmittags auf sich allein gestellt. Bens Mutter ist beruflich tätig und der Vater ist abgetaucht. Darunter leidet Ben, eines Tages "entdeckt" er seinen Vater vor einem Geschäft. Aber es fehlt ihm der Mut, ihn anzusprechen. Julian wiederum hat eine äußerst peinliche Situation mit seiner Mutter erlebt, worunter er leidet und über die er bislang mit niemanden gesprochen hat. Diese unterschiedlichen Erlebnisse "verbinden" die beiden und eine Freundschaft entsteht. Sie können sich ihre sehr persönlichen Geschichten gegenseitig erzählen.
Sehr feinfühlig beschreibt Tilla Lingenberg die Scheu und die Annäherung der beiden Jugendlichen: Wie entsteht eine Freundschaft, was macht es aus, Freunde zu haben, wie kann ich sehr persönliche Gefühle mitteilen - das ist Thema. Und: Wo sind die Erwachsenen, was für eine Rolle spielen sie im Leben von Heranwachsenden?
Ein Jugendstück ohne grosse Action-Szenen, dafür mit einem genauen und sensiblen Blick auf die Gefühlslage einer neuen Generation, mit pointierten Dialogen und zwei hervorragenden Rollen für junge Schauspieler.