Es gibt Geschichten aus berühmten Klassikern, die ebenso in der heutigen Zeit stattfinden könnten. Eine davon stammt aus dem Drama EIN VOLKSFEIND von Henrik Ibsen, das neu von Christine Richter-Nilsson und Bo Magnus Nilsson übersetzt worden ist. Es geht um Profitgier, um Pressefreiheit, um die Beeinflussung der Bevölkerung durch Politiker, um Hetze und um die Frage, wie weit eine freie Meinungsäußerung gehen darf. Im Mittelpunkt des Stücks steht der Badearzt Tomas Stockmann, der eine Verunreinigung der Heilquellen der Stadt aufdeckt und damit eine Welle der Empörung los tritt. Diese richtet sich aber nicht etwa gegen die Wasserverschmutzung, sondern gegen Stockmann selbst, der mit seiner Entdeckung den Wohlstand der Stadt gefährdet. Eine Volksversammlung soll die Wahrheit ans Licht bringen. Stattdessen wird nur allzu deutlich, dass der Weg vom Volksfreund zum Volksfeind kürzer ist als erwartet. Stockmann muss eine Entscheidung treffen...