Just zum 50. Todesjahr der Dichterin Anna Achmatowa fand in Wien, am 08. März 2016 die Uraufführung ihres Werkes ENUMA ELISCH statt. Das Serapions Ensemble des ODEON-Theaters zeigte unter der Leitung von Erwin Piplits eine bildgewaltige Umsetzung des von Alexander Nitzberg übersetzten Werkes mit Tanz, Musik, Gesang und Sprache. Der Titel AM ABEND DER AVANTGARDE zeigte sich dabei als federführend für die Inszenierung.
ENUMA ELISCH ist das Spätwerk der wohl wichtigsten russischen Autorin des 20. Jahrhunderts. Übersetzer Alexander Nitzberg zur Entstehung des Stückes: "1942 befindet sich die Dichterin in der Evakuierung in Taschkent. Dort erkrankt sie an Typhus und liegt monatelang im Delirium in einem Krankenhaus. Die Visionen, die sie dort schaut, hinterlassen bei ihr den Eindruck von etwas Dramatischem, sodass sie nach der Gesundung beschließt, ein Theaterstück zu schreiben. Der Titel ENUMA ELISCH ('Als droben ...') ist der Beginn eines altbabylonischen Schöpfungsmythos. Mitte der Vierzigerjahre, wieder in Leningrad, verbrennt sie das Stück angeblich. Und später, in den Sechzigern, unternimmt sie den Versuch zu rekonstruieren: 'Jetzt hat es sich offenbar vorgenommen, zu mir zurückzukehren', notiert sie im Mai 1962. Immer mehr betrachtet sie es als ihr letztes und bedeutendstes Meisterwerk, welches jedoch – als sie 1966 stirbt – für unabgeschlossen erklärt wird ..."