Der Flirt mit sich selbst: Uraufführung von Carsten Brandaus DIE ANMASSUNG am Stuttgarter Staatsschauspiel
Manuel Harder steht bei DIE ANMASSUNG allein auf der Bühne. Tatsächlich ist das Stück "für mindestens einen Manuel Harder" geschrieben, kann aber auch ganz anders besetzt werden. Das Spiel mit den jeweiligen biografischen Details ist aber wichtig, wunderbar umgesetzt vom Schauspieler in der Uraufführung am Staatsschauspiel Stuttgart, die am 21.012016 stattfand. (Regie: Florian von Hoermann) Das Stück ist im Rahmen der Reihe „Nordlabor 1 - Abschied von gestern” zu sehen.
Carsten Brandau schreibt in seinem Monolog von großen Themen wie dem Abschied, der Liebe und der Kunst. In diesem Vexierspiel zwischen Innen und Außen wird die Perspektive ein ums andere Mal gebrochen. Wie viel Theater kann er Mensch ertragen?
„Es ist ein 90-minütiger gelungener Spagat zwischen erfundener Wahrheit und wahrer Erfindung. [...] Nicht das Begreifen von Sätzen ist wichtig, sondern das Erfassen von Stimmungen, die ein guter Theatertext erzeugen kann.” (Untertürkheimer Zeitung)
„Carsten Brandau hat keine Jammerarie über Schauspielersorgen geschrieben, sondern ein interessantes Vexierspiel. Zwiegespräche zwischen Autor und Schauspieler, zwischen Schauspieler und Figur und Publikum. Und er hat elegant eine Lebensverweigerung, ein Liebesunglück mit dieser Identitätsthematik verknüpft.” (Stuttgarter Nachrichten)
„Die Frage ist natürlich: wofür das ganze Theater? [...] In diesem sinnlich-poetischen Vexierspiel wechselt das Außen und das Innen mit der Erzählperspektive. [...]
[E]ine fantastisch-irritierende Inszenierung mit einem virtuosen Schauspieler.” (Untertürkheimer Zeitung)