Ralf-G. Krolkiewicz hat mit seinem Auftragswerk für das Junge Staatstheater Wiesbaden ein bestechendes Theaterstück über das Leben der Jeanne d'Arc geschrieben, das von der Presse hochgelobt wurde:
„Was Krolikiewicz’ Auftragswerk für das Junge Staatstheater leistet, ist mehr als eine Übertragung einer alten Geschichte in die Gegenwart, biedern sich doch das Stück, sein Autor und nicht zuletzt die Inszenierung niemals an. Weder bei Schiller noch beim jugendlichen Publikum. Dafür ist Jeanne (…) viel zu facettenreich. Widersprüchlich, mit gelegentlichen Visionen und Gesichten hier und der Sehnsucht nach Liebhabern statt Feinden dort, zuweilen auf der kindlichen Suche nach Geborgenheit, mal Heldin, mal Opfer von Männern, Eifersucht und Intrigen.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. März 2008)
Nichts an dem Mädchen aus Lothringen deutete darauf hin, dass es anders sei als andere Kinder. Doch nachdem Jeanne d’Arc mit 13 Jahren durch Stimmen ihren „göttlichen Auftrag“ erhielt, nahm ihr Leben einen rasanten Lauf: das einfache Bauernmädchen machte sich auf, die Stadt Orléans, die im Zuge des Hundertjährigen Krieges von den Engländern besetzt worden war, zu befreien und den französischen König zur Krönung zu führen. Der Ruhm, den sie durch ihre Heldentaten erreicht hatte, dauerte jedoch nicht lange an, das Schicksal Jeanne d’Arcs kehrte sich binnen kurzer Zeit gegen sie: Mit siebzehn Jahren wurde sie der Hexerei angeklagt und auf dem Marktplatz von Rouen bei lebendigem Leib verbrannt.
Ralf-G. Krolkiewicz erzählt die Geschichte dieser außergewöhnlichen und faszinierenden jungen Frau, die heute als Nationalheilige gilt. Dabei wirft das Stück allgemeingültige Fragen auf: Was macht Helden eigentlich aus? Wodurch unterscheiden sie sich von anderen? Dürfen Helden persönliche Schwächen zeigen?
