(K)eine schlechte Partie
Mit seiner Übersetzung von SCHLECHTE PARTIE (3D | 7H) von Alexander N. Ostrowskij hat Alexander Nitzberg einem russischen Drama aus dem 19. Jahrhundert neues Leben eingehaucht.
Ostrowskij gilt als wichtiger Theaterschreiber und Reformater des Theaterbetriebs im damaligen Russland. In seinem Kampf um ein eigenständiges und anspruchsvolles russisches Theater hat er Popularität erlangt und Themen behandelt, die bis heute nicht an Aktualität verloren haben.
Der Wahlwiener Alexander Nitzberg hat sich für die Inszenierung von Alvis Hermanis am Burgtheater der Übersetzung von Ostrowskijs Werk angenommen. Nitzbergs Tschechow- und Bulgakow-Übersetzungen wurden bereits an zahlreichen Bühnen wie dem Thalia Theater, dem Düsseldorfer Schauspielhaus und dem Residenztheater München gespielt. Der gebürtige Russe hat neben seinen Übertragungen auch eigene Dramen sowie Lyrik, Prosa und Essays verfasst.
Im Stück SCHLECHTE PARTIE kämpft die schöne, aber mittellose Larissa um die Gunst der Männer. Von allen angebetet, aber von keinem wirklich gewollt, entscheidet sie sich den biederen und langweiligen Postbeamten Krandyschew zu heiraten. Doch auch dieser will sie eher aus Prestige- als aus Liebesgründen heiraten und hofft auf den Neid der reichen und angesehenen Verehrer von Larissa. Als sich der skrupellose und eitle Paratow einmischt und Larissa verführt, bricht die sorgsam errichtete Scheinwelt auseinander.
Die Premiere am Burgtheater Wien fand am 21. Oktober 2017 statt. Alvis Hermanis hat mit einer überladenen Ästhetik und detailverliebtem Bühnenbild eine Inszenierung geschaffen, die an den Stil des vergangenen Russland erinnert.