Die fünfziger Jahren - heute oftmals aufgrund des enormen wirtschaftlichen Aufschwungs verklärt - bilden den Hintergrund für Peter Märthesheimers und Pea Fröhlichs Theaterstück LOLA, die Vorlage für Fassbinders Film. Ein entlarvendes, zeitloses Stück über eine Gesellschaft, die durch ungehemmtes Profitstreben, Verrat und Korruption zersetzt wird - und doch versucht, die bröckelnde Fassade aufrecht zu erhalten...
Am 11. September 2009 fand die Premiere am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken statt. In der Regie von Michael Talke enstand ein "bunter Abend mit Witz und Tempo, der am Ende düster wird und erschüttert. Nur sieben Darsteller spielen den großen Personenreigen; die Doppel- und Dreifachrollen sind wie ein Geschenk für das Ensemble, das sichtliche Freude hat am Rollen- und Geschlechtertausch." (Saarbrücker Zeitung, September 2009)
Mehr zur Inszenierung finden Sie unter www.saarlaendisches-staatstheater.de/stuecke/schauspiel/stueck/lola
Die Bundesrepublik - in der wirtschaftlich blühenden Provinz: Bauunternehmer Schuckert feiert seinen finanziellen Erfolg im Bordell - zusammen mit den Honoratioren der Stadt. Strahlender Mittelpunkt dieser Nachtseite einer durch und durch bigotten Gesellschaft ist die Sängerin Lola...
Mit dem Amtsantritt des neuen Baudezernenten von Bohm droht jedoch der gut funktionierende Pakt zwischen Wirtschaft und Politik aufzufliegen. Von Bohm widersetzt sich dem korrupten Streben nach Profit und versucht, eine Baupolitik im Dienste der Bürger zu realisieren. Als er sich aber ausgerechnet in Lola verliebt, gerät er selbst in den Teufelskreis von Macht, käuflicher Liebe und Korruption.