Marianne Freidigs Theaterstück GIFT - DIE WIEDERHERSTELLUNG DES PARADIESES am Staatstheater Braunschweig

Die Deutsche Erstaufführung von Marianne Freidigs Theaterstück GIFT. DIE WIEDERHERSTELLUNG DES PARADIESES (1 D, 1 H) fand am 05. Februar 2010 in Braunschweig statt. Die Autorin hat ein beklemmendes Thema für ihr Drama gewählt, sie konfrontiert den Zuschauer mit der Sterbehilfe für Kinder. Behutsam und sensibel und - trotz der schwierigen Thematik - auch mit Leichtigkeit erzählt Marianne Freidig ein packendes, brisantes Familiendrama... "Das Stück wird Diskussionen auslösen. Es wird seinen Weg machen über deutsche Bühnen", befand die "Braunschweiger Zeitung" anlässlich der Premiere auf der Bühne "U 22" des Braunschweiger Staatstheaters statt. In der "feinnervigen Inszenierung" Henning Bocks "vollziehen die beiden Protagonisten das Monströse" - die Sterbehilfe am eigenen Kind - "ohne selbst zu Monstern zu werden. Sie halten beklemmend den Grat zwischen Du-und-Ich-Alltäglichkeit und bizarrer Moritat." (www.mobil.newsclick.de, 08. Februar 2010)

In Rückblenden und kurzen Szenen skizziert Freidig das Leben junger Eltern: Ehemals ein glückliches, aufstrebendes Paar, hat sich das Leben für Betty und Kuno mit der Geburt ihres Kindes radikal verändert: die Tochter ist "manisch-depressiv", mit zunehmendem Alter kaum mehr zugänglich, die Eltern sind überfordert. Das Leben mit "so einem Kind" zehrt an ihren Kräften, an der Beziehung und ermöglicht in keiner Weise das, was man sich unter einem harmonischen Familienleben vorstellt. Betty und Kuno eröffnet sich schließlich ein Weg, der für alle der einzige Ausweg zu sein scheint: sie wollen ihr Kind in den Freitod begleiten...

UA am Schlachthaus-Theater Bern, Oktober 2006; Theater an der Winkelwiese Zürich, November 2006
DE Staatstheater Braunschweig, 5. Februar 2010

copyright Foto: Werner Rolli