Was passiert, wenn eine Simulation einen geliebten verstorbenen Menschen wieder ins Leben der Hinterbliebenen zurückbringt? Tess macht diese Erfahrung, als sie für ihre immer vergesslicher werdende Mutter einen Prime – also einen lebensechten Avatar – anschafft. Während die Mutter die Anwesenheit ihres vermeintlichen Ehemannes Walter zu genießen scheint und ihn durch Gespräche über vergangene Erlebnisse immer lebendiger macht, bleibt Tess dem Prime gegenüber argwöhnisch. Als Marjorie stirbt, sucht Tess dennoch ihre Nähe, indem sie einen Prime für ihre Mutter erstellt. Das System hat jedoch seine Grenzen...
Was macht einen Menschen aus? Kann eine digitale Simulation mittels Erinnerungen als Ersatz dienen? Wo sind die Grenzen fließend, wo sind die Unterschiede, die nie überbrückt werden können? In Jordan Harrisons Stück MARJORIE PRIME (2D | 2H), das von Michael Raab aus dem amerikanischen Englisch übersetzt worden ist, werden diese Fragen innerhalb einer Familiengeschichte aufgeworfen.