Natalie Fillions Theaterstück DURCH DEN WIND wird vom 2. März bis 1.April 2012 am Pariser Théâtre du Rond-Point gezeigt. Der Autorin ist mit diesem Stück, das am Deutschen Theater Berlin bereits in einer szenischen Lesung vorgestellt wurde, eine feinsinnige Tragikomödie rund um eine Patchwork-Familie und deren Verhältnis zum Geld gelungen.
Im Mittelpunkt steht Jean, Mitte fünfzig und damit mitten drin in einer satten Lebenskrise. Doch seit er Antidepressiva zu sich nimmt, befindet er sich in einem herrlich euphorischen Zustand - genießt sein Leben und leistet sich so einiges: Jean ist mit einer blutjungen Frau Adeline, die so alt wie seine Kinder ist, zusammen und sein Geld gibt er mit vollen Händen aus. Besorgt sehen Louis und Julie, Jeans Kinder, Anfang zwanzig, ihr Erbe dahinschwinden und bitten Madeleine, Jeans Mutter, um Hilfe. Madeleine soll sich wieder um die (Geld-)Geschäfte der Familie kümmern und über das Vermögen wachen. Die Angst um das Geld beherrscht schließlich alle - außer Jean - und veranlasst die Familienmitglieder zu äußerst skurrilen Handlungen... Nathalie Fillion, Autorin und Schauspielerin, hat die globale Wirtschaftskrise zum Anlass genommen, das Verhältnis des europäischen Mittelstands zu Geld und Vermögen auf unterhaltsame Weise zu thematisieren. Ist es nicht irgendwie komisch und tragisch zugleich, wie sehr wir Mitteleuropäer unser Glück vor allem in einem dicken Sparbuch erhoffen? Wie sehr die Angst um das Geld auch unseren Blick in die Zukunft verändert und unser Handeln bestimmt?