TOTENTANZ- Neuübersetzung in Weimar

Die Regisseurin Thirza Bruncken inszenierte am Deutschen Nationaltheater Weimar TOTENTANZ von August Strindberg erstmals in der Neuübersetzung des Übersetzerteams Richter-Nilsson ((Premiere 17.05.2007).
Die "Thüringer Allgemeine" titelt über die Inszenierung "Kalt wie Hundeschnauze", die TLZ "Eisige Phantasma Orgie" und die "Ostthüringer Zeitung" mit "Tanz und Tod". Eine umstrittene, aufwühlende Inszenierung, die in der kommenden Spielzeit weiter in Weimar zu sehen sein wird.

Die Übersetzer zur neuen Übersetzung:
"Wie Strindbergs modernen Stil übertragen? Immer wieder fragen wir uns, warum die Übersetzungen abstrakter, umständlicher, ja altmodischer als die Originale klingen. Die scheinbare Ähnlichkeit zwischen Deutsch und Schwedisch verführt dazu, die Sätze
wortwörtlich zu übersetzen, den schwedischen Wortlaut gleichsam nachzuahmen., was aber zu stockenden und überlangen Sätzen im Deutschen führt.... Strindbergs Sprache ist direkt, ohne jeden Schnörkel, die Repliken bestehen aus kurzen Sätzen, oft nur aus Satzfragmenten, an ein Filmdrehbuch erinnernd. Sie ist erstaunlich leicht, Wortschatz und Syntax der gesprochenenSprache nachempfunden. Gerade in der Sprechbarkeit liegt die Stärke von Strindbergs Dramen, aber auch die Schwierigkeit in der Übersetzung, die die Modernität seiner Sprache unbedingt übertragen muss, ohne aktuellen umgangssprachlichen Trends nachzugeben, die sehr schnell veralten."

Christine und Bo Magnus Richter-Nilsson, Mai 2007

Weitere Neuübersetzungen liegen vor:
FRÄULIEN JULIE
DIE GESPENSTERSONATE
EIN TRAUMSPIEL
DER VATER