UM DIE WURST in München

Nach der erfolgreichen Erstaufführung am Badischen Staatstheater in Karlsruhe wird UM DIE WURST des Belgischen Autors Jean Marie Piemme im Münchner Theater INKUNST HALLE 7 am 1. Juli 2006 inszeniert (Regie: Mario Andersen). Dieses Stück wurde in Deutschland zum ersten Mal auf dem Berliner Stückemarkt 2003 vorgestellt.

Zum Stück

Zwei Fleischer. Zwei Welten. Die des Einheimischen und die des Ausländers.

In einer Welt ohne Halt, Tradition und Hoffnung, die ihre Eindeutigkeit verliert, die aus den Fugen gerät, in der sich das Einheimische mit dem Fremden zu vermischen droht, geht's um die Wurst! Vordergründig, um die Blutwurst Hausmacherart, dem Überleben einer von Rassismus zerfleischten Metzgerfamilie in dritter Generation, auch, um die Merguez aus Marrakesch, die Wurst der Konkurrenz, des Arabers von gegenüber. Und um sinnentleerten Sex. Die Eindeutigkeit der scherenschnittartigen Welt verwischt. Dummheit, Lust und Sehnsucht entlädt sich nicht nur in der Peepshow. Hoffnung und Träume drohen zu verblassen: durch Schwäche, Verbitterung und Antriebslosigkeit. In dieser grotesken Parabel um ein auf Fleischlichkeit reduziertes Soziotop bringt der Transvestit Chéribibi das Rad im schicksalhaften Dorf ins Rollen. Er schließt den Kreis des fleischlichen Reigens und lockt ins Wagnis.


Fleischer: SODOM UND GOMORRA. DAS IST DIE FLEISCHEREI DEINES VATERS, UND DU WILLST EIN BORDELL DARAUS MACHEN.
Schwester des Fleischers: AUF FLEISCH FOLGT FLEISCH, KLEINER BRUDER, DAS IST ALLES.
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(Inkunst Theater)