Uraufführung "mit politischer Relevanz": DIE VATERLOSEN von Csaba Mikó in Regensburg

Bei der Uraufführung am 09.11.2014 inszenierte das Theater Regensburg die Familiengeschichte Mikós intelligent und modern - "oral history" im Wohnzimmer.

DIE VATERLOSEN erzählt vom Leben von sechs Geschwistern und ihrer Mutter in Ungarn, Ende der siebziger Jahre bis heute. Zwischen finanzieller Not und Verzweiflung wird von einer besseren Zukunft geträumt. Der Vater arbeitet sich für die Familie vollständig auf und ist nicht einmal sichtbar.

In der Regensburger Inszenierung (Regie: Michael Lippold) wird der Text, Deutsch von Stephanie Junge und Arpad Dobriban, zur Parabel für die Entwicklung Ungarns: Der Umgang mit Kommunisten - in Person des ungeliebten Kuckuckskindes Joscha und die Suche nach Halt und Familie auf dem Weg in eine neue Zeit, die mit Erwartungen überfrachtet scheint.

Die ausverkaufte Uraufführung bringt mit Csaba Mikó einen der wichtigsten Gegenwartsdramatiker Ungarns auf eine deutsche Bühne und zeigt, dass DIE VATERLOSEN "weitere theatrale Zugriffe verdient". (nachtkritik.de)

© Sarah Rubensdörffer (Felix Steinhardt, Johanna Wieking, Jakob Keller, Pina Kühr, Thomas Birnstiel)