Letztes Jahr wurde TERRORKIND von Karsten Laske mit dem Leonhard-Frank-Preis ausgezeichnet, nun fand am 25.05.2016 die Uraufführung statt. Tim Stefaniak inszenierte das Preisträger-Stück am Mainfranken Theater Würzburg.
Der Leonhard-Frank-Wettbewerb hatte 2015 das Stichwort „Angstfrei” zum Thema. Laskes Darstellung einer Mutter, die sich von ihrem eigenen Kind entfremdet und - mit Blick auf einen Amoklauf in ihrer Nähe - sogar bedroht fühlt, ist klug und hintersinnig. Die Angst der Mutter, auch ihr Sohn könnte auch zum Gewalttäter werden, ist nicht als realistische Erzählung angelegt, sondern wird durch mögliche Zukunftsszenarien verkörpert, die sie im Kopf durchspielt und dabei immer wieder auf Anfang spult. „Das Erlebte, der Amoklauf, ist ein wandernder Splitter in ihrem Dasein", schreibt Andreas Thamm auf nachtkritik. "
Laskes textflächiges Stück für 1 D, 1 H wurde in der Inszenierung mit zwei Damen besetzt. Manfred Kunz schreibt dazu in der Mainpost: „Er [Stefaniak] zeigt durch die Aufspaltung der Mutterfigur und deren jeweils unterschiedlichen Reaktionen in der gleichen Situation, die Bandbreite möglichen verhaltens; aber zugleich auch, wie schmal der Grat sein kann, auf dem das gründet, was gemeinhin Identität genannt wird."