Vorspiel - Uraufführung in Bremen

VORSPIEL - eine Erinnerungssinfonie von Csaba Mikó, einem Nachwuchsdramatiker aus Ungarn (Jg. 1977), wurde am Bremer Theater am 06. Dezember 2007 uraufgeführt (Regie: Philipp Stemann). Ein Drei- Personen Stück (1D, 2H): Mutter und Sohn leben zusammen, der Ehemnann und Vater verstarb in jungen Jahren, jetzt besucht der Liebhaber der Mutter das Haus. Wurde der Vater seinerzeit umgebracht, damit der Liebhaber der Mutter zum Zuge kommen konnte? Wird die nie sichtbare Freundin des Jungen im Nebenzimmer vom Liebhaber der Mutter verführt? Wird sie am Ende des Stückes von ihrem Freund ermordert? Mikó gibt keine Antworten, er umkreist Vergangenheit und Gegenwart gleichermaßen.
Ein spannendes, sprachlich verdichtetes Kammerspiel, eine Art Krimi und Psychodrama, ein Sprachspiel mit Linien zu Strindberg, Bernhard und Beckett.

Die Kritik beurteilte das Stück und die Inszenierung sehr unterschiedlich: "Philipp Stemann brachte dieses so schweirige wie faszinierende Stück mit viel Gespür für die Musikalität der Vorlage und ernormen handwerklichen Können auf die Bühne." (Cellesche Zeitg.). Der "Bremer Anzeiger" spricht von einer "gelungenen Uraufführung" und von einem Abend, der "zum Nachdenken anregt." Der "Weser Kurier" ist enttäuscht keinen angeblich angekündigten "Krimi" gesehen zu haben: "Der Zuschauer bleibt am Ende ziemlich ratlos zurück."
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