Sigrid Behrens ordnet in ihrem neuen Stück ICH KRIEG EUCH ALLE (4 D, 3 H) vier Geschichten nebeneinander an: Drei Paare und eine junge Hackerin werden, so unterschiedlich sie auch sein mögen, alle mit dem dunklen Jungen konfrontiert, der plötzlich in ihrer Wohnung, im Hausflur, im Bildschirm oder in ihrer Straße auftaucht.
Wie gehen Individuen einer von Globalisierung geprägten Welt mit dem Fremden um, wenn es direkt vor ihnen steht? Sigrid Behrens entwirft unterschiedliche Szenarien, die gleichzeitig scharf beobachtete Stichproben unserer Gesellschaft bieten. Mit den Themen Konzernmonopolismus und Überwachung beschreibt sie Risiken und Gefahren eines allgemeinen Konsumverhaltens, das sich lediglich nach Trends und simplifizierten Strukturen ausrichtet.
Die der Autorin eigene Sprachästhetik zeichnet auch ICH KRIEG EUCH ALLE als offene und kluge Dramatik aus.