Hermann der Krumme

oder die Erde ist rund

Von Christoph Nix

4 D
21 H
Chor; Mehrfachbesetzung möglich (mind. 3 D | 4 H) Ad libitum

Hermann von Altshausen war der Sohn des Grafen Wolfrad II. von Altshausen (Oberschwaben) und seiner Frau Hiltrud. Von Kindheit an war er gelähmt, was vielleicht der Grund war, warum die Eltern Hermann bereits im Alter von sieben Jahren in das Kloster auf der Bodensee-Insel Reichenau gaben. Ein geistiges, ein religiöses Leben schien ihm vorherbestimmt. Und Hermann, der auch als Erwachsener körperlich sehr eingeschränkt war, machte in aller Bescheidenheit aus seinem Leben etwas Außergewöhnliches: Er gilt als einer der wichtigsten Gelehrten des 11. Jahrhunderts. Er pflegte Freundschaften zum Abt des Klosters Reichenau, Berno – der ebenfalls einer der berühmtesten Gelehrten seiner Zeit war – und Papst Leo IX. Hermann entwickelte dank seiner Kenntnis arabischer Schriften eine genauere Zeitmessung, verfasste eine Weltenchronik und komponierte Lieder wie das „Salve regina", das bis heute in Kirchen zu hören ist.

Christoph Nix widmet sich in seinem Stück einer historischen Figur, die das frühe Mittelalter an ihrem Wirkungsort trotz ihrer körperlichen Behinderung wesentlich mitgeprägt hat. Hermann von Altshausen vereint nicht nur einen schwachen Körper mit einem wachen Geist, sondern beweist auch, dass Glaube und Fortschritt Hand in Hand gehen können.

© Bärchensmama / pixelio.de
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