Jochen Berg

geboren 1948 in Bleicherode, gestorben 2009 in Berlin, war einer der talentiertesten Dramatiker der DDR. Nach abgebrochener Lehre im Kali-Bergbau und ebenfalls vorzeitig beendeter Schauspielausbildung, arbeitete Berg seit 1972 als freier Schriftsteller und Dramaturg. Von 1974 bis 1991 war er als Hausautor am Deutschen Theater in Berlin, keines seiner in dieser Zeit entstandenen Werke wurde jedoch in der DDR aufgeführt. Die Tragödie „Die Phönizierinnen des Euripides“ entstand als Auftragswerk des Staatstheaters Stuttgart und wurde dort 1981 uraufgeführt. Nach der Wende inszenierte Frank Castorf Jochen Bergs einziges Gegenwartsstück „Fremde in der Nacht“ im Kino Babylon, es blieb die einzige Inszenierung im wiedervereinigten Deutschland. Als Jochen Berg am 25. Juni 2009 starb, schrieb die Fachzeitschrift THEATER DER ZEIT: „Erkennt sich eine Kultur in dem, was sie verdrängt, schaut ihr Jochen Berg aus dem Spiegel entgegen.“ (Frank Raddatz, Theater der Zeit, 4/2009)