Hans Hellmut Kirst

Am 5. Dezember 1914 wird Hans Hellmut Kirst im ostpreußischen Osterode (heute: Ostróda/Polen) als Sohn eines Polizeibeamten geboren. Kirst besucht mehrere Volksschulen im Landkreis Osterrode sowie das Kaiser-Wilhelm-Gymnasium in seinem Geburtsort. 1931/32 besucht er die Handels- und Höheren Handelsschule in Osterode. 1932/33 arbeitet Kirst im Rechnungsbüro des Ritterguts Mühlen. 1933 tritt er auf Rat seines sehr national eingestellten Vaters in die Reichswehr beim 1. Preußischen Flakartillerie-Regiment in Königsberg ein. Nach mehreren Beförderungen wird Kirst 1944 schließlich zum Oberleutnant befördert. 1945 bekleidet er an der Kriegsschule das Amt des Chefs der Stabsbatterie. 1945/46 befindet er sich in neunmonatiger Haft in einem amerikanischen Internierungslager in Garmisch aufgrund der Denunziation. Es entstehen erste literarische Notizen. 1946 wird Kirst aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft als "unbelastet" entlassen und muß sich dieses durch eine deutsche Entnazifizierungs-Spruchkammer bestätigen lassen. Strauß verhängt als Vorsitzender der Kammer ein zweijähriges Schreibverbot gegen Kirst. 1947 siedelt er nach München über. 1947 - 1972 ist Kirst als Filmkritiker beim "Münchner Mittag" (heute: Münchner Merkur) beschäftigt. 1950 veröffentlicht er seinen ersten Roman "Wir nannten ihn Galgenstrick", 1954 erzielt er einen Welterfolg mit seinem Roman "08/15", dem ersten Band einer Trilogie. Ab 1954 avanciert er zu einem der erfolgreichsten und meistgelesenen deutschen Nachkriegsautoren. Ab 1960 beginnt Kirst, finanziell unabhängig, Menschen in Not zu helfen. In Israel überlässt er seine Tantiemen sozialen Organisationen, in Polen werden davon Kriegswaisen und in Norwegen Studenten unterstützt. 1961 heiratet Kirst die Schauspielerin Ruth Müller. Mit seiner Familie lebt er anschließend zurückgezogen in Feldafing am Starnberger See. 1964/65 erhält er die "Goldene Palme von Bordighera" sowie den Edgar-Allan-Poe-Preis. 1966 wird er als erster Deutscher Mitglied der renimmierten amerikanischen Schriftstellervereinigung "The Authors Guild". Es folgt die Aufnahme in den PEN-Club. Im selben Jahr findet die Uraufführung von "Aufstand der Offiziere" in Berlin statt. Ab 1969 ist Kirst Mitarbeiter beim Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) als Filmkritiker. Von 1971 an verfasst er zahlreiche gesellschaftskritische Romane mit kriminalistischem Hintergrund. 1972 - 1975 ist er Kolumnist der Münchner "Abendzeitung". 1987 übersiedelt Kirst mit seiner Familie nach Werdum (Ostfriesland). Gesundheitlich schwer angeschlagen, zieht er sich zunehmend zurück. Hans Hellmut Kirst stirbt am 23. Februar 1989 in Werdum.


Theaterstücke im Verlag:


."Galgenstrick" (1948)
Schauspiel in vier Akten
2 D, 10 H


."Auch dem Gesindel spielen Flöte" (1947)
Satirische Komödie
Nach einem chinesischen Märchen
3 D, 11 H