Hans Joachim Pavel ist tot

Der langjährige Leiter des DREI MASKEN VERLAGES, Hans Joachim Pavel, ist am 26. November 2006, in München 87-jährig verstorben. Pavel, der 1952 als Dramaturg in den Verlag eintrat und bis 1989 den Theaterverlag geleitet und entscheidend geprägt hat, betreute und förderte eine Reihe deutsch- und fremdsprachiger Autoren für das Theater.
Peter Hacks wurde früh von Pavel entdeckt, er wurde zu einem weltweit anerkannten und zu einem der meist gespielten deutschsprachigen Dramatiker der 2. Hälfte des 20.Jahrhunderts.






Seit den 60er Jahren sind die Bühnenwerke der Autoren Frank Wedekind, Leopold Ahlsen, Alfred Polgar, Hartmut Lange, Heiner Kipphardt, Michael Kohlhaas, die ersten Stücke von Jörg Graser, die Anfänge der DDR Autoren Plenzdorf, Hein und Müller, eine Reihe französischer und osteuropäische Autoren (darunter Pagnol, Giraudoux und Aymé, die er selbst übersetzte), anerkannte Übersetzungen von Maurivaux, Molière, Labiche, Beaumarchais, Tschechow, Gogol, Ostrowski und Gorki, die frühen Stücke von Slawkin, Gorin, Rasumowskaja, Pertruschweskaja, und nicht zuletzt das Gesamtwerk von Karl Valentin durch das unermüdliche Engagement von Pavel eng mit dem Drei Masken Verlag verbunden. Hans-Joachim Pavel war über 30 Jahre der entscheidende und treibende Kopf des Verlages.
Als Dramaturg in den 60er und 70er Jahren war er unter den Intendanten Kurt Horwitz (Münchner Kammerspiele), Hans Schweikart (Bayr. Staatsschauspiel) und Hans-Reinhard Müller (Kammerspiele) tätig, er arbeitete dabei u.a. mit den Regisseuren Schweikart, Besson, Schaaf, Dresen, Noelte, Dietl zusammen, von 1995 bis 2003 unterrichtete er als Lehrbeauftragter für Film- und Fernsehdramaturgie an der Wiener Universität für Musik und Darstellende Kunst.

Der DREI MASKEN VERLAG verneigt sich in Dankbarkeit vor einer herausragenden Persönlichkeit. Pavels langjähriges, unermüdliches Schaffen für neue Stücke, seine Intelligenz und genaue Beobachtungsgabe, sein Humor, seine treffsicheren süffisanten Bemerkungen bleiben unvergesslich und werden weit über seinen Tod hinaus in der Verlagsarbeit und damit im deutschsprachigen Theater Einfluss behalten.


Drei Masken Verlag,
München, 27.November 2006