Schenja Berkowitsch und Svetlana Petriichuk sind in Moskau zu je sechs Jahren in einer Haftkolonie verurteilt worden.
Das Gericht befand sie der Rechtfertigung von Terrorismus für schuldig.
Während des Prozesses hatten die beiden Künstlerinnen erklärt, sie verstünden die Anklage nicht, sei doch gerade ihr Stück eine Warnung vor Terrorismus.
Als Verlag von Svetlana Petriichuk teilen wir diesen Eindruck. Es ist unverständlich und skandalös, wie innerhalb eines Prozesses und einer daraus resultierenden Verurteilung die Aussage eines Textes ins absolute Gegenteil gedreht werden kann. Die Vorwürfe und das Urteil sind bizarr und dienen einmal mehr als Drohung an die Adresse der freien und oppositionellen Kunst in Russland.
Seit Mai 2023 sitzt die russische Dramatikerin Svetlana Petriitchuk zusammen mit der Theaterregisseurin Schenja Berkowitsch in Moskau in Haft. Anlass ihrer Inhaftierung war die Inszenierung des dokumentarischen Theaterstücks FINIST, HELLER FALKE 2020, über russische Frauen, die radikale Islamisten heiraten und so zu Komplizinnen des terroristischen "Islamischen Staat" werden. Das Stück kam bei Kritikern und Zuschauern gut an und wurde 2022 gleich zweifach mit einer "Goldenen Maske“, dem wichtigsten russischen Theaterpreis, ausgezeichnet.